EU-Manöver in Bergen: 1.800 Soldaten üben sich im Gefecht
Im Fall einer möglichen Krise müssen Soldaten schnell verlegt werden. Kräfte aus 17 EU-Staaten üben dafür seit Ende November auf dem Truppenübungsplatz in Bergen. Am Mittwoch präsentierten sie ihr Vorgehen.
Unter anderem führten am Mittwoch Bodeneinsatztruppen eine Schießübung vor - es wird die Einsatzbereitschaft der EU-Battlegroup trainiert. Dabei handele es sich um eine schnell verlegbare Eingreiftruppe, die rasch und wirkungsvoll eingesetzt werden könne, sagte Generalleutnant Alexander Sollfrank. Das Manöver "Livex" in der Lüneburger Heide soll noch bis zum 10. Dezember laufen. Etwa 1.800 Soldatinnen und Soldaten sind daran beteiligt. Für die Gefechtsübung wurden rund 470 Militärfahrzeuge in den Landkreis Celle gebracht und 30 Kilometer Kabel für die Kommunikation verlegt.
EU-Großübung erstmals in Deutschland
"Livex" ist Teil der größeren Übung "Milex24". Beide gelten laut früheren Angaben als "wesentlicher Meilenstein" bei der Umsetzung des Strategischen Kompasses der Europäischen Union. Ein Hauptziel sei, die Verlegung von Kräften mit bis zu 5.000 Soldaten außerhalb der EU zu ermöglichen. Die EU organisiert zwar bereits seit mehr als 20 Jahren militärische Übungen unterschiedlicher Art - die erste Großübung mit Truppenverlegungen gab es allerdings erst vor einem Jahr in Spanien. Das am 25. November auf dem Truppenübungsplatz Bergen begonnene EU-Manöver ist entsprechend erst die zweite Großübung - und zum ersten Mal in Deutschland. Der Strategische Kompass ist laut Militär ein ehrgeiziger Aktionsplan der Mitgliedsstaaten, um die gemeinsame Sicherheits- und Verteidigungspolitik (GSVP) bis zum Jahr 2030 zu stärken.