Wieder aufbereitete Marder-Schützenpanzer stehen bei einer Führung durch das Rheinmetall-Werk anlässlich der Sommerreise des niedersächsischen Wirtschaftsministers vor einer Halle. © dpa-Bildfunk

Das Geschäft mit dem Ukraine-Krieg: Rheinmetall in Unterlüß

Stand: 14.03.2023 15:30 Uhr

Von der Lüneburger Heide an die Front: Die Panzer, mit denen Soldaten in der Ukraine auf Russen schießen, bekommen ihre Munition auch aus Niedersachsen. Im Landkreis Celle stellt Rheinmetall noch mehr her.

Der Rüstungskonzern Rheinmetall ist an der Börse mittlerweile mehr als doppelt so viel wert wie vor Russlands Überfall auf die Ukraine. Das Geschäft bei Rheinmetall brummt - auch in Niedersachsen. Der Konzern mit Hauptsitz in Düsseldorf investiert nach eigenen Angaben einen zweistelligen Millionenbetrag in das Werk in Unterlüß im Landkreis Celle. Rheinmetall ist mit dem Krieg so groß geworden, dass der Konzern zum 20. März sogar in den deutschen Leitindex DAX aufsteigt. An der Börse ist Rheinmetall aktuell 11,2 Milliarden Euro wert.

VIDEO: Firma Rheinmetall bestätigt neue Munitionsfabrik in Unterlüß (15.12.2022) (3 Min)

Rheinmetall erwartet große Nachfrage bei Sicherheitstechnik

Für den Konzern und seine Investoren bedeute die aktuelle Situation ein gutes Geschäft, sagte Rheinmetall-Chef Armin Papperger in einem Interview mit „The Pioneer“. Darin sagte der CEO weiter: „Ich glaube, dass es in den nächsten fünf Jahren, vielleicht sogar länger, vielleicht zehn Jahren, einen wahnsinnigen Bedarf gibt an Sicherheitstechnik.“ Europa habe zu wenig investiert. 

Munition für Kampfpanzer Leopard 2 kommt aus Unterlüß

In Unterlüß, das ungefähr auf halber Strecke zwischen Hannover und Lüneburg liegt, produziert Rheinmetall großkalibrige Waffen und Munition für Panzer und Artillerie. Der Standort im Landkreis Celle besteht nach Unternehmensangaben seit 1899. Die dort ansässigen Tochterfirmen heißen Rheinmetall Landsysteme GmbH und Rheinmetall Waffe Munition GmbH. Ende 2022 waren dem Konzern zufolge in Unterlüß insgesamt rund 2.100 Menschen beschäftigt. Mit der neuen Produktionsstraße sollen bis zu 50 Arbeitsplätze hinzukommen.

RWM stellt Waffensysteme und Geschosse für Infanterie her

Rheinmetall investiert nach eigenen Angaben einen zweistelligen Millionenbetrag in das Werk in Unterlüß im Landkreis Celle. © picture alliance/dpa | Philipp Schulze Foto: Philipp Schulze
Rheinmetall investiert nach eigenen Angaben einen zweistelligen Millionenbetrag in das Werk in Unterlüß (Landkreis Celle). (Archivbild)

Zum Produktportfolio der Rheinmetall Waffe Munition GmbH (RWM) in Unterlüß gehören Waffensysteme und Munition im Bereich Infanterie, Direktes und Indirektes Feuer sowie Pyrotechnik und Schutzsysteme, wie Rheinmetall auf seiner Internetseite schreibt. Die RWM sei spezialisiert auf die Entwicklung und Produktion von großkalibrigen Waffenanlagen und ihrer Munition. "Dazu zählen beispielsweise die Waffenanlage für den (...) Kampfpanzer Leopard 2 und die Suchzündermunition SMArt 155 für die Artillerie."

Neue Munitionsfabrik soll im Sommer 2023 eröffnet werden

Im Sommer 2023 soll in Unterlüß die erste Mittelkaliber-Munition für die Kaliber 20 bis 35 Millimeter ausgeliefert werden. Auch Munition für die deutschen Gepard-Panzer, die zur Flugabwehr in der Ukraine eingesetzt werden, sollen künftig hier hergestellt werden, wie es Mitte Dezember hieß; von bis zu 300.000 Schuss war die Rede. Deutschland hatte der Ukraine bis September 2022 die zugesagten 30 Flugabwehrpanzer geliefert.

Weitere Informationen
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Munitionsbedarf der Ukraine: Hohe Nachfrage, geringes Angebot

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Funkbilder - der Tag | 16.03.2023 | 16:00 Uhr

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