Wie läuft es mit der Vier-Tage-Woche in Niedersachsen?
Nur vier Tage arbeiten statt fünf bei gleichem Lohn: Dieses Modell testen derzeit einige Unternehmen in Niedersachsen. Auch die Stadt Hannover hat ein Pilotprojekt gestartet.
Die erste Bilanz fällt durchaus positiv aus. In der Verwaltung wird der fünfte Tag für Fortbildungen genutzt. Das Projekt wird von der Hochschule Hannover wissenschaftlich begleitet. Die Beschäftigten würden dem neuen Arbeitsrhythmus neugierig und aufgeschlossen begegnen, sagte Personaldezernent Lars Baumann. Einige würden aber auch Zweifel äußern, ob das Modell auf lange Sicht umsetzbar sei. Mit dem Projekt sollen Fachkräfte geworben und gehalten werden.
Arbeitgeber schätzen Flexibilität, Arbeitnehmer freien Tag
Bei der WE-MA Werkzeug und Maschinenbau GmbH ist der Freitag Ruhetag. Die vier Tage seien zwar voll und lang, aber die Vorteile würden überwiegen, hieß es aus der Belegschaft. Der Friseur Haarwerk in Braunschweig hat die Vier-Tage-Woche bereits vor zwei Jahren eingeführt und wirbt weiter damit. Der Einzelhändler Dodenhof im Landkreis Verden sieht das auch als das wichtigste Argument für eine Vier-Tage-Woche. Es bietet das Modell seit Anfang des Jahres freiwillig für seine Verkäuferinnen und Verkäufer an. Ein Fünftel der Beschäftigten arbeite bei gleicher Stundenzahl nur noch vier Tage. Als Arbeitgeber habe man den Vorteil, das Personal dadurch flexibler planen zu können.