Warnstreik: Geldtransporter in Niedersachsen stehen tagelang still
In Niedersachsen setzen die Beschäftigten der Geld- und Werttransport-Branche am Dienstag ihren Warnstreik fort. In Hannover findet eine zentrale Kundgebung statt. Ver.di fordert mehr Lohn und Urlaub.
Alle Unternehmen der Branche werden bestreikt, wie ein Sprecher der Gewerkschaft ver.di am ersten Streiktag sagte. "Da fährt heute kein Auto vom Hof." Insgesamt seien in Niedersachsen und Bremen neun Unternehmen mit teilweise mehreren Standorten betroffen. Hierbei gehe es unter anderem um Prosegur in Hannover, Göttingen und Osnabrück, sowie Ziemann in Braunschweig. Der Grund für den Warnstreik sind die Lohn- und Manteltarifverhandlungen für rund 10.000 Beschäftigte im Geld- und Werttransport mit der Bundesvereinigung Deutscher Geld- und Wert-Dienste ( BDGW). Ver.di fordert eine Ausweitung der Überstundenzuschläge, ein einheitliches Urlaubsgeld und Weihnachtsgeld, mindestens 31 Tage Urlaub sowie höhere Stundenlöhne.
BDGW: keine Engpässe beim Bargeld
In der zweiten Verhandlungsrunde habe die BDGW kein akzeptables Angebot vorgelegt, kritisiert die Gewerkschaft. Die Arbeitgeber hätten an ihren Forderungen festgehalten, "die Arbeitsbedingungen zu verschlechtern", sagte Verhandlungsführerin Sonja Austermühle am Montag. Die BDGW betonte, dass die Bezahlung in der Branche bereits deutlich über dem gesetzlichen Mindestlohn liege - bundesweit liegt der Stundenlohn je nach Jobbeschreibung demnach zwischen 15,73 Euro und 21,18 Euro. Sie betonte zudem, dass die Verbraucher nicht befürchten müssten, dass es Engpässe beim Bargeld gebe. Die Banken seien auf den Arbeitskampf vorbereitet. In Niedersachsen soll der Ausstand noch bis Mittwoch andauern. Am Dienstag beginnt in Hannover um 11 Uhr eine Demonstration auf dem Platz an der Goseriede, die gegen 13 Uhr auf dem Georgsplatz enden soll.