Waffenverbotszone: Polizei will am Bahnhof Hannover durchgreifen

Stand: 11.08.2023 10:51 Uhr

Der Hauptbahnhof Hannover soll einen Monat lang zur waffenfreien Zone werden. Bis zum 11. September gilt laut Bundespolizei im Gebäude und auf Bahnsteigen ein temporäres Waffenverbot.

Neben Messern aller Art sind unter anderem auch Pfeffersprays und Teleskopschlagstöcke verboten. Wochentags gilt das Verbot in der Zeit von 18 bis 2 Uhr nachts und an den Wochenenden durchgängig in der Zeit von Freitag, 18 Uhr, bis Montag, 2 Uhr. Die Bundespolizei will in diesem Zeitraum Personen im Gebäude verstärkt auf Waffen kontrollieren. Ihrer Erfahrung nach sind es genau diese Stunden, in denen es zu den meisten Gewalttaten kommt - auch wegen des Einflusses von Alkohol. Im Hauptbahnhof Hannover galten in den vergangenen Monaten vereinzelte Waffenverbote an Wochenenden oder Feiertagen.

Videos
Die Quatro-Streife soll am Hauptbahnhof für mehr Sicherheit sorgen. © Screenshot
3 Min

Hamburg: Dauerhafte Waffenverbotszone soll kommen (20.07.2023)

Auch eine Videoüberwachung auf dem Hachmannplatz ist geplant. Die sogenannten Quatro-Streifen sollen fortgesetzt werden. 3 Min

Mehr Bundespolizisten am Hauptbahnhof im Einsatz

Gleichzeitig verstärkt die Bundespolizei ihre Präsenz. Dadurch sollen gewalttätige Angriffe verhindert werden, sagte ein Sprecher. Ziel sei es, Reisenden, Besuchern und Mitarbeitenden in den Geschäften ein sicheres Gefühl zu vermitteln. Im Einsatz sind den Angaben zufolge uniformierte und zivile Bundespolizisten. Sie arbeiten mit Beamten der Landespolizei und dem Sicherheitspersonal der Bahn zusammen.

Laut Allgemeinverfügung verbotene gefährliche Werkzeuge*

  • Schuss- und Schreckschusswaffen
  • Hieb-, Stoß- und Stichwaffen
  • Messer aller Art
  • Reizgas wie Pfefferspray, Tierabwehrspray
  • Äxte, Beile
  • Baseballschläger
  • Wurfsterne
  • Feuerwerkskörper
  • Totschläger, Schlagringe
  • Kampfsportgeräte mit einer spitzen oder scharfen Kante
  • Teppichmesser, Schwerter und Säbel
  • Taser, Elektroschockgeräte
  • Bogen, Armbrüste und Pfeile
  • Schleudern und Katapulte
  • Bolzenschussgeräte

*Gemeint sind gefährliche Werkzeuge, die über das gesetzliche Waffenverbot hinausgehen.

Laut Allgemeinverfügung gelten folgende Ausnahmen

  • Polizeikräfte, Zoll, Bundeswehrangehörige, kommunale Ordnungsdienste, Feuerwehr, Rettungsdienst, medizinische Versorgungsdienste, Sicherheitsmitarbeitende der Deutschen Bahn, Mitarbeitende ausgewiesener Ordnungsdienste, Mitarbeitende von Geld- und Werttransporten, Zugpersonal der Eisenbahnunternehmen - alle im Rahmen ihrer dienstlich zugewiesenen Einsatzmittel
  • Gastronomieunternehmen hinsichtlich der Nutzung von Messern
  • Bahnreisende Fahrgäste dürfen Schusswaffen und Messer mitführen, wenn diese der Jagdausübung dienen und in einem geschlossenen gesicherten Behälter transportiert werden
  • Handwerker, Gewerbetreibende und deren Angestellte dürfen Messer mitführen, wenn diese zur Erfüllung eines konkreten Auftrags dienen
  • Gegenstände, die von Personen mitgeführt werden und als Sportgerät dienen, sind ausgenommen, wenn Nachweise erbracht werden können

Weitere Informationen
pa 494502647 || Aufnahme: 25.11.2024 © picture alliance / Snowfield Photography | D. Kerlekin Foto: D. Kerlekin

Messer bei Volksfesten und Märkten: Was gilt eigentlich wo?

Auf dem Weihnachtsmarkt Hannover wurden fast 30 Verstöße gegen das Waffenverbot festgestellt. Passiert genug gegen Gewalt? (19.12.24) mehr

Polizisten kontrollieren im Hauptbahnhof Hannover die Einhaltung der Maskenpflicht. © picture alliance Foto: picture alliance/dpa | Hauke-Christian Dittrich

Hauptbahnhof Hannover: Messer am Vatertag verboten

Auch wer gefährliche Werkzeuge, Schuss- und Schreckschusswaffen bei sich hat, muss laut Bundespolizei mit Sanktionen rechnen. (16.05.2023) mehr

Jederzeit zum Nachhören
Das Rathaus am Maschsee. © NDR Foto: Julius Matuschik
8 Min

Nachrichten aus dem Studio Hannover

Was in Ihrer Region wichtig ist, hören Sie in dem Mitschnitt der 15.00 Uhr Regional-Nachrichten auf NDR 1 Niedersachsen. 8 Min

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Regional Hannover | 11.08.2023 | 06:30 Uhr

Mehr Nachrichten aus der Region

Geflüchtete verlassen die Landesaufnahmebehörde Niedersachsen am Standort Braunschweig. © picture alliance/dpa Foto: Julian Stratenschulte

Zahl der Asylanträge in Niedersachsen deutlich zurückgegangen

Laut Innenministerium beantragten bis November rund 23.900 Menschen Asyl - im gesamten Vorjahr waren es etwa 34.600. mehr

Aktuelle Videos aus Niedersachsen