Tödlicher Zugungfall in Neustadt: Spielten Wartezeiten eine Rolle?
Am Wochenende sind drei junge Menschen gestorben, als ein Regionalzug in Neustadt am Rübenberge ihr Auto erfasste. Bahnübergänge und Wartezeiten vor den Schranken sind dort seit Jahren ein Reizthema.
Im Ortsteil Himmelreich, wo das Unglück am frühen Sonntagmorgen geschah, gab es nach Angaben der Polizei vier Unfälle seit 2018. Sie verliefen vergleichsweise glimpflich, nur im Jahr 2019 gab es zwei Leichtverletzte. Was viele Menschen aus der Region umtreibt, sind die offenbar teils langen Wartezeiten an den Bahnübergängen - Anwohner berichten dem NDR in Niedersachsen davon, dass sie teils bis zu 30 Minuten vor der Schranke warten müssten. Im Berufsverkehr würden sich dort regelmäßig lange Staus bilden.
Busfahrer können in Neustadt Fahrplan nicht einhalten
Verkehrsteilnehmende berichten dem NDR in Niedersachsen auch von teils gefährlichen Situationen, wenn Autofahrer bei gelbem Signal am Bahnübergang noch schnell über die Gleise fahren. Und Busfahrer beklagen, dass sie den Fahrplan nicht einhalten können. Ob langes Warten auch bei dem aktuellen Unfall eine Rolle gespielt hat, ist allerdings unklar.
Zugunglück: Opfer waren zwischen 20 und 22 Jahre alt
Nach bisherigen Erkenntnissen hatte der 22-jährige Fahrer die geschlossene Halbschranke umfahren. Genau in dem Moment raste die Regionalbahn heran - und erfasste das Auto mit maximalem Tempo. Neben dem Fahrer kamen dabei zwei junge Frauen im Alter von 20 und 22 Jahren ums Leben, die ebenfalls in dem Auto saßen.