Drei Tote bei Bahnunglück in Neustadt: Polizei ermittelt
Nach dem tödlichen Unfall an einem Bahnübergang in Neustadt am Rübenberge (Region Hannover) ermittelt die Polizei. Ein Zug hatte am frühen Sonntagmorgen ein Auto erfasst, drei Insassen starben.
Unklar ist, warum der 22 Jahre alte Fahrer des Unfallwagens trotz geschlossener Halbschranken auf den Bahnübergang im Ortsteil Himmelreich gefahren war. Man habe bislang keine Antworten darauf gefunden, hieß es am Montag. Die Polizei hat mittlerweile eine Unfallkommission eingesetzt. Am Sonntag wurden Spuren gesichert, die nun ausgewertet werden. Das Auto solle untersucht und der Unfall in den kommenden Tagen rekonstruiert werden, hieß es. Die drei Getöteten sollen laut Staatsanwaltschaft nicht obduziert werden. Den Angaben zufolge ist der Bahnübergang nördlich von Neustadt am Rübenberge mit einer Schranke gesichert, die nicht die gesamte Breite der Straße abdeckt.
Zug schleifte Auto mehrere Hundert Meter mit
Der Wagen war am Sonntagmorgen gegen 4.45 Uhr über den Bahnübergang gefahren und wurde von einem aus Hannover kommenden Regionalzug "mit voller Geschwindigkeit" erfasst, so eine Polizeisprecherin. Der Fahrer sowie zwei junge Frauen im Alter von 20 und 22 Jahren starben bei dem Zusammenstoß. Durch die Wucht des Aufpralls verkeilte sich das Auto mit dem Regionalzug und wurde etwa 400 Meter weit mitgeschleift. Ein Fahrgast im Zug wurde durch die Bremsung leicht verletzt. Der Lokführer erlitt einen Schock und wurde von einem Notfallseelsorger betreut, so die Polizei. Infolge des Unfalls war die Bahnstrecke für mehrere Stunden gesperrt.
Reizthema in Neustadt: Bahnübergänge und Wartezeiten
Bahnübergänge und Wartezeiten davor sind nach Informationen des NDR in Niedersachsen seit Jahren ein Reizthema in Neustadt am Rübenberge. Im Ortsteil Poggenhagen engagiert sich eine eigens gegründete Bürgerinitiative mit dem Namen "Schranke weg". Sie fordert den Bau einer Brücke über die dortigen Gleise. Der Unfallort am Sonntag im Ortsteil Himmelreich ist davon etwa sechs Kilometer entfernt.