Tödliche Gefahr für Katzen und Hunde: Tierseuche im Raum Nienburg
Im Landkreis Nienburg ist erstmals ein Fall der Aujeszkyschen Krankheit (AK) bei einem Wildschwein nachgewiesen worden. Die Krankheit kann für Hausschweine gefährlich sein. Für Hunde und Katzen ist sie tödlich.
Um eine Infektion zu verhindern, sei besondere Vorsicht beim Kontakt zu Wildschweinen geboten, teilte der Landkreis mit. Jägerinnen und Jäger sollten Eingeweide von Wildschweinen nicht an Hunde verfüttern, Hundehalter darauf achten, dass ihre Tiere beim Spaziergang nicht an tote Wildschweine herangehen. "Eine konkrete Gefahr für Schweinehalter besteht nicht, wenn alle Biosicherheitsmaßnahmen in den Ställen eingehalten werden", sagte Landkreis-Pressesprecher Cord Steinbrecher auf Anfrage des NDR Niedersachsen. Dazu gehöre insbesondere bei Jägern:
- Keinen Schweiß, also Blut, in den heimischen Betrieb einschleppen
- Stiefel reinigen und desinfizieren
- Wäsche bei 60 Grad waschen
Krankheitsverlauf bei Hunden und Katze "immer tödlich"
Bei Haustieren äußere sich die Aujeszkysche Krankheit typischerweise mit einem massiven Juckreiz. Die Erkrankung verlaufe bei Hunden und Katzen immer tödlich, so der Landkreis. Der Krankheitsverlauf bei Schweinen variiert hingegen und hängt vom Alter ab: Saugferkel weisen schwere, erwachsene Tiere eher mildere Verläufe auf. Primaten und pferdeartige Tiere gelten als resistent. Auch für Menschen ist der Erreger ungefährlich, wie das Niedersächsische Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) auf Anfrage des NDR Niedersachsen mitteilte.
Seit 2011 immer wieder Befunde in Niedersachsen
Die Aujeszkysche Krankheit ist eine hochansteckende Tierseuche. In Niedersachsen wird im Rahmen eines jährlichen Monitorings eine Stichprobe der erlegten Wildschweine auf die AK untersucht. Hierbei hat es laut Landkreis seit 2011 insbesondere im südlichen Niedersachsen immer wieder Befunde gegeben. Mittlerweile wurde die Krankheit in 25 Landkreisen festgestellt. Der Erreger breite sich zwar weiter in der Schwarzwildpopulation aus, eine bedrohliche Entwicklung in Niedersachsen sei jedoch nicht zu sehen, teilte das LAVES dem NDR Niedersachsen mit. Im vergangenen Jahr wurden demnach bei 175 Wildschweinen Antikörper gegen das AK-Virus festgestellt. Bei Hausschweinen sei die Seuche seit 2003 in Deutschland nicht mehr nachgewiesen worden.