Tod bei Osterfeuer in Beckedorf: Ermittlungen gegen zwölf Personen
Ein Gutachten zum Tod einer 22-Jährigen beim Osterfeuer in Beckedorf stellt unzureichende Sicherheitsmaßnahmen von Veranstalter und Feuerwehr fest. Bei der Feier war ein im Feuer platzierter Baum umgestürzt.
Die Staatsanwaltschaft Lüneburg ermittelt wegen fahrlässiger Körperverletzung und fahrlässiger Tötung gegen zwölf Personen, wie eine Sprecherin der Zweigstelle Celle dem NDR Niedersachsen sagte. Der sechs Meter hohe Baumstamm war während des Osterfeuers im April in die Besuchermenge gefallen und hatte die junge Frau tödlich, eine weitere schwer und einen Mann leicht verletzt. Dem Sachverständigen-Gutachten zufolge ist ein "Herabstürzen des Stammes zu jeder Zeit und in jede Richtung vorhersehbar gewesen", sagte Staatsanwältin Stefanie Vogler. Zuerst hatte die "Cellesche Zeitung" über das Gutachten berichtet.
Gutachten: Keine Sperrzone, kein Sicherheitsdienst
Es habe keine Maßnahmen gegeben, um den Baum in eine bestimmte Richtung stürzen zu lassen, berichtete die Staatsanwältin weiter. Auch eine Sperrzone sei nicht um das Feuer eingerichtet worden. Der Veranstalter hat laut Gutachten zudem - entgegen einer Auflage - keinen Sicherheits- und Ordnungsdienst organisiert. Darüber hinaus komme der Gutachter zu dem Ergebnis, dass "den Mitgliedern der Feuerwehr, die die Aufgabe der Brandwache freiwillig übernommen hätten, vorwerfbar sei, dass sie die bestehende Einsturz- und Angstausbreitungsgefahr nicht erkannt und bedacht hätten".
Beschuldigte können sich zu Gutachten äußern
Die Beschuldigten haben laut Staatsanwältin Vogler nun Gelegenheit, sich über ihre Anwälte zu den Ergebnissen des Gutachtens zu äußern.