Tod bei Osterfeuer: Feuerwehr soll vor Baum gewarnt haben
Die Polizei ermittelt nach dem Tod einer 22-Jährigen beim Osterfeuer in Beckedorf (Landkreis Celle) wegen fahrlässiger Körperverletzung und fahrlässiger Tötung. Bis Mittwochabend meldeten sich 70 Zeugen.
Deren Aussagen würden jetzt ausgewertet, so die Polizei. Ein inmitten des Osterfeuers aufgestellter Baum war Samstagabend in die umstehende Menschenmenge gestürzt. Eine 22-Jährige wurde so schwer verletzt, dass sie zwei Tage später im Krankenhaus starb. Eine 23 Jahre alte Frau wurde schwer und ein gleichaltriger Mann leicht verletzt. Beide konnten das Krankenhaus inzwischen verlassen, wie die Polizei am Donnerstag mitteilte.
Zeugin: Meterhoher Baum stand schief
Dass der sechs Meter hohe Baum im Feuer stand, ist offenbar eine Tradition in Beckedorf. Doch dieses Jahr habe der Baum schief gestanden, sagte eine Zeugin, die namentlich nicht genannt werden möchte, dem NDR Niedersachsen. Die Feuerwehr habe daher umstehende Menschen gebeten, den Bereich am Feuer zu verlassen. Der Ortsbrandmeister wollte sich gegenüber dem NDR Niedersachsen nicht äußern. Warum der Baum schließlich in die Menschenmenge stürzte, wird laut Polizei nun ermittelt.
Viele Details noch unklar
Veranstalter des Osterfeuers war die Beckedorfer Dorfjugend. Die Gruppe wollte sich gegenüber dem NDR bislang auch nicht äußern. Ob der Baum im Osterfeuer eingebuddelt war oder durch andere Baumstämme gestützt wurde und ob es Absperrbänder rund um das Feuer gab - zu all diesen Fragen hat die Polizei bislang keine Angaben gemacht.
Polizei sucht Zeugen, Fotos und Videos
Die Celler Polizei hat nun Besucherinnen und Besucher des Osterfeuers in Beckedorf aufgerufen, sich zu melden und gegebenenfalls Fotos und Videos von der Veranstaltung zur Verfügung zu stellen. "Dabei ist es unerheblich, ob man von Anfang an dabei gewesen ist, ob man zu dem Zeitpunkt des Unglücks da gewesen ist", sagte Polizeisprecherin Ulrike Trumtrar dem NDR. Die Beamten haben unter der Nummer (05141) 27 74 00 ein Hinweistelefon geschaltet.