Stadt Hannover startet Kampagne gegen Kippen auf der Straße
70 Milliarden Zigaretten-Stummel landen laut Weltgesundheitsorganisation pro Jahr auf deutschen Wegen, Parks und Spielplätzen. Eine Kampagne der Stadt Hannover soll Raucher auf den giftigen Müll hinweisen.
Mit Werbung auf Mülleimern, Kehrmaschinen und Müllautos wollen die Stadt Hannover und der Abfallentsorger aha Raucher dazu auffordern, ihre Zigarettenstummel im Müll zu entsorgen statt auf der Straße. Die Kampagne ist Teil der Initiative "Hannover sauber!", zu der die Mehrweg-Becher Aktion "Hannoccino", eine Müllmelde-App und eine Sauberkeits-Rallye und gehören.
Aktion auch im Landkreis Harburg
Auch in anderen Regionen Niedersachsens wird der Kippen-Müll angegangen: Seit der vergangenen Woche werden in mehreren Geschäften in Tostedt im Landkreis Harburg kostenlose Taschenaschenbecher verteilt. Die kleinen Dosen sollen Raucher dazu bringen, ihre Kippen erst mal darin zu entsorgen und später in den Müll zu werfen.
BUND: Wegschnippen gesellschaftlich akzeptiert
Das achtlose Wegschnippen von Kippen auf die Straße sei gesellschaftlich akzeptiert - "und das in einem Maße, wie es bei anderen Abfällen undenkbar wäre", schreibt der Bund für Umwelt und Naturschutz in Deutschland (BUND). Die Folge: Mehr als 53 Prozent des Mülls an den Stränden der Ostsee seien Kippen. Von den mehr als 7.000 Schadstoffen in Zigaretten löse sich das Nervengift Nikotin besonders schnell: Nach nur einer halben Stunde in einer Pfütze hat sich bereits etwa die Hälfte des Nikotins im Wasser gelöst, so der BUND. Eine Kippe kann demnach bis zu 1.000 Liter Wasser verseuchen und so den Lebensraum kleiner Wassertiere vergiften. Zudem verursachen Kippen auf Wegen und Straßen Reinigungskosten.