Sonnenstrahlen auf einer Mooslandschaft in einem Wald in Hude. © NDR Foto: Josef Brüggen

Hannover pflanzt ersten "Tiny Forest" im Stadtteil Vahrenwald

Stand: 23.01.2025 14:08 Uhr

Viel Natur auf kleiner Fläche: In Hannover haben die Arbeiten für einen "Tiny Forest" im Stadtteil Vahrenwald begonnen. Rund 30 verschiedene Baum- und Straucharten sollen in dem Wald gepflanzt werden.

Das erste "Mini-Wäldchen" Hannovers soll bis Ende des Frühjahrs fertiggestellt werden, wie die Stadt mitteilte. Der Stadtteil Vahrenwald sei durch einige Hauptverkehrsstraßen mit hohem Verkehrsaufkommen und einer verdichteten Bebauung einer starken Wärmebelastung ausgesetzt. Deshalb solle eine bisher wenig genutzte und rund 1.500 Quadratmeter große Grünfläche an der Ferdinand-Wallbrecht-Straße in einen "Tiny Forest" umgewandelt werden. Mehr Grünflächen im urbanen Raum seien ein effektiver Weg, um dem Klimawandel entgegenzuwirken und die Qualität des Wohnumfelds zu verbessern, so die Stadt.

"Tiny-Forest" soll überwiegend aus heimischen Arten bestehen

Bagger bereiten den Boden für einen kleinen Stadtwald in Hannover vor. © Stadt Hannover Foto: Stadt Hannover
Die Fläche für den "Mini-Wald" mitten im dicht besiedeltem Stadtteil Vahrenwald lag seit längerem brach.

Nach Angaben der Stadt sollen mehr als 30 verschiedene Baum- und Straucharten gepflanzt werden. Dabei sollen überwiegend heimische und insektenfreundliche Arten verwendet werden - beispielsweise die Eiche, Esche oder der Feldahorn. Aber auch Pflanzen aus anderen Klimazonen sollen gepflanzt werden, die wärmeres und trockeneres Klima besser aushalten als viele heimische Arten, wie die Stadt weiter mitteilte. Dazu gehören demnach die Hopfenbuche, Ölweide oder Zerr-Eiche.

"Mini-Wälder" werden in Deutschland seit 2019 gepflanzt

Das Konzept für "Mini-Wälder" basiere auf der in den 1970er Jahren entwickelten Pflanzmethode des japanischen Ökologen Akira Miyawaki, so die Stadt. Wegen der dichten Bepflanzung entstehe für die Pflanzen ein hoher Konkurrenzdruck, der sie zu schnellerem Wachstum anregt. Die "Tiny Forests" können laut Stadt bereits in 25 bis 30 Jahren eine natürliche Waldgesellschaft entwickeln - normalerweise dauert das rund 200 Jahre. In Deutschland werden "Mini-Wälder" seit 2019 angelegt. In Lüneburg wurde etwa 2022 im Stadtteil Mittelfeld der erste "Tiny Forest" gepflanzt. Weitere "Mini-Wälder" gibt es unter anderem in Oldenburg, Jever (Landkreis Friesland), Melle und Bad Essen (beides Landkreis Osnabrück) sowie im Bad Zwischenahner Ortsteil Specken (Landkreis Ammerland).

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Aktuell | 23.01.2025 | 14:00 Uhr

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