Sparprogramm: Continental will mehrere Tausend Stellen streichen
Continental will in der schwächelnden Autozuliefersparte weltweit mehrere Tausend Stellen streichen. Der Konzern will so rund 400 Millionen Euro einsparen - vor allem im Verwaltungsbereich.
Wie viele Arbeitsplätze genau betroffen sind, steht nach Angaben des Unternehmens noch nicht fest. Die Zahl liege voraussichtlich im mittleren vierstelligen Bereich, teilte Continental am Montag mit. Geplant sei, alle Maßnahmen so sozialverträglich wie möglich zu gestalten. Zudem würden weitere Wege geprüft, um Forschung und Entwicklung in der Sparte Automotive effizienter zu machen. Über die genaue Strategie in dem Unternehmensbereich will Continental am 4. Dezember informieren.
Standorte in Niedersachsen wohl nicht betroffen
Auch wo Stellen wegfallen werden, ist noch nicht bekannt. Nach Einschätzung des NDR wird Niedersachsen und damit auch der Continental-Hauptsitz in Hannover wohl eher nicht betroffen sein, weil die Stellen in der Automotive-Sparte gestrichen werden. Das ist der Bereich, der für Bremsen, Sensoren und Sensoren zuständig ist. Entsprechend werden vermutlich vor allem die Standorte Frankfurt (Hessen) und Regensburg (Bayern) Arbeitsplätze verlieren. Fest steht nach Angaben von Continental, dass das Geschäftsfeld Smart Mobility innerhalb der Sparte aufgelöst wird.
Betriebsrat fordert: "Keine betriebsbedingten Kündigungen"
Der Gesamtbetriebsrat Automotive (GBR) forderte das Management auf, betriebsbedingte Kündigungen auszuschließen. "Nehmen Sie die Kolleginnen und Kollegen mit, statt sie abzuservieren", fordert der GBR-Vorsitzender Lorenz Pfau in einer Stellungnahme, die NDR Niedersachsen vorliegt. Weiter heißt es: Es sollten alle weiteren verfügbaren Instrumente genutzt werden - von Qualifizierung, Altersteilzeit, konzerninternem Arbeitsmarkt bis hin zu Freiwilligenprogrammen. Der Gesamtbetriebsrat begrüßte gleichzeitig die "transparente Kommunikation des Managementteams" und kündigte an, den Veränderungsprozess im Interesse aller Beschäftigten und des Unternehmens konstruktiv-kritisch zu begleiten.
Mehr als 1.000 Jobs in Deutschland betroffen
Das "Manager-Magazin" hatte am Wochenende über weltweit 5.500 wegfallende Jobs berichtet und berief sich auf eine mit der Sache vertraute Person. Davon seien allein mehr als 1.000 Jobs an den rund 30 deutschen Standorten von Continental betroffen. Der Stellenabbau werde vor allem die Verwaltung treffen. Produktion und Entwicklung seien offenbar zunächst ausgenommen, hieß es.
Conti schon länger in der Krise
Zuletzt hatte die Automotive-Sparte bei Continental mehr als 102.000 Mitarbeitende. Im gesamten Konzern waren es mehr als 200.000. Conti steckt in der Autozulieferung seit längerem in der Krise und hat Mühe, in dem Geschäft mit Bremsen, Innenausstattung, Sensoren und Elektronik operativ schwarze Zahlen zu schreiben.