Spätere Sperrstunde in Hannover? Parteien fordern Verlängerung
In Hannover fordern die Stadtratsfraktionen von SPD, CDU und FDP, die Sperrstunde in gastronomischen Betrieben auszuweiten. In anderen Städten in Niedersachsen sind die Vorschriften bereits lockerer.
Es solle geprüft werden, ob in Hannover - zumindest in der Innenstadt und angrenzenden Bereichen - die Sperrstunde erst um 23 Uhr oder Mitternacht beginnen könne, heißt es in dem gemeinsamen Antrag der Stadtratsfraktionen. Zurzeit dürfen Gäste bis 22 Uhr in den Außenbereichen von Kneipen, Bars und Restaurants sitzen. Die Interessen der Anwohnerinnen und Anwohner sowie deren Bedürfnis auf Nachtruhe sollten berücksichtigt werden, so die Parteien in ihrem Antrag.
Keine Sperrstunde in Lüneburg und Braunschweig
Bei der Sperrstunde orientieren sich viele niedersächsische Städte an der bundesweit geltenden Nachtruhe. Diese gilt ab 22 Uhr. In einigen Städten dürfen Gäste aber auch länger draußen sitzen: in Lingen (Landkreis Emsland) und in Celle beispielsweise bis 23 Uhr. Dies wolle man auch in Zukunft beibehalten, teilten die Städte auf Anfrage mit. Die Stadt Lüneburg verzichtet seit dem vergangenen Jahr gänzlich auf Vorgaben für Gastronomen. Die Stadt verweist zwar auf die Nachtruhe. Wer sich aber vor einem Restaurant oder einer Kneipe ruhig unterhalte, dürfe das auch die ganze Nacht tun, sagte eine Sprecherin dem NDR Niedersachsen. Die gleiche Regelung gilt auch in Braunschweig.
Dehoga begrüßt Antrag auf spätere Sperrstunde
Der Hotel- und Gaststättenverband Dehoga in Niedersachsen begrüßt das Vorhaben, die Sperrstunde in Hannover nach hinten zu verlegen. Den Betrieben täte es gut, auch nach 22 Uhr Umsatz machen zu können, sagte Kreisverbands-Geschäftsführerin Kirsten Jordan. Aber auch die Gäste würden profitieren: "Die Menschen wollen draußen sitzen. Sie reagieren mit Unverständnis, wenn es heißt, bei schönstem Sommerwetter muss der Biergarten um 22 Uhr geschlossen werden", so Jordan. Am Freitag beschäftigt sich der städtische Wirtschaftsausschuss mit dem Antrag der Stadtratsfraktionen. Umgesetzt werden könnte das Vorhaben frühestens im kommenden Jahr.