Sollten Schüsse den Vater der vermissten Mandy einschüchtern?
Die Polizei vermutet, dass vier Männer auf den 54-Jährigen geschossen haben könnten. Der Mann sucht seit Jahren nach seiner verschwundenen, mutmaßlich toten Tochter.
Nach den Schüssen auf das Wohnhaus in Haßbergen (Landkreis Nienburg) im Januar hat die Polizei am Mittwoch die Häuser und Geschäftsräume von vier Beschuldigten durchsucht. Dabei haben die Beamten unter anderem mehrere Schusswaffen sichergestellt. Gegen die Männer im Alter von 25 bis 76 Jahren werde wegen versuchten Totschlags ermittelt, hieß es von Polizei und Staatsanwaltschaft. Durchsucht wurden demnach elf Objekte in Celle und Wolfenbüttel sowie ein Schrottplatz am Uelzener Hafen. Festgenommen wurde keiner der Tatverdächtigen. Bisher bestehe gegen sie kein dringender Tatverdacht, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Verden.
Waren die Schüsse ein Einschüchterungsversuch?
Die Polizei vermutet, dass die Schüsse auf das Haus abgegeben wurden, um den darin lebenden Vater der vermissten Mandy Müller einzuschüchtern. Der Vater sucht seit fast 15 Jahren auf eigene Faust nach seiner Tochter. In der Nacht zum 9. Januar 2023 schossen Unbekannte auf sein Haus, als er es gerade verlassen wollte. Die Polizei entdeckte Einschusslöcher am Hauseingang. Verletzt wurde niemand.
Mandy Müller verschwand im September 2008
Seine damals 18-jährige Tochter Mandy war am 13. September 2008 mit ihrem Partner von Nienburg nach Celle gefahren. Dort wollten die beiden ihr Haus renovieren und einrichten. Doch dann verschwand die junge Frau. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass sie getötet wurde. Bis heute sei der Fall nicht aufgeklärt, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Celle. Der Vater soll nach dem Verschwinden den Angaben zufolge auf eigene Faust Ermittlungen aufgenommen haben. Die Schüsse auf sein Haus sollen abgegeben worden sein, um sein Vorgehen zu beenden.