Schwarzarbeit: Fast 350 Verdachtsfälle in wenigen Tagen
In Niedersachsen haben Kommunen und Zoll in dieser Woche landesweit Baustellen und Betriebe wegen Schwarzarbeit überprüft. Laut Wirtschaftsministerium wurden 343 Verdachtsfälle ermittelt.
Neben Kfz-, Friseur- und Gastronomiebetrieben seien im Zuge der dreitägigen Aktion vor allem Baustellen kontrolliert worden, wie das Wirtschaftsministerium in Hannover mitteilte. Demnach wurden 728 Betriebe und rund 2.000 Personen überprüft. In 39 Fällen sind zudem Verstöße gegen die Mindestlohnbestimmungen festgestellt worden. In 95 Fällen ist den Angaben zufolge unklar, ob sich die Bauarbeiter überhaupt in Deutschland aufhalten durften. In rund 30 weiteren Fällen bestehe zudem der Verdacht des Sozialleistungsbetrugs, hieß es.
Wirtschaftsminister Lies: "Organisierte Schwarzarbeit schadet der Gesellschaft"
Im Landkreis Gifhorn ist laut Ministerium zudem die Weiterarbeit auf Teilen einer Baustelle wegen erheblicher Mängel und Absturzgefahr untersagt worden. Für Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) verdeutlichen die zahlreichen Verdachtsfälle die Notwendigkeit entsprechender Kontrollen. "Organisierte Schwarzarbeit verhindert einen fairen Wettbewerb und schadet nicht nur der Wirtschaft, sondern auch unserer Gesellschaft", sagte er. Deshalb werde es weitere großangelegte Kontrollaktionen in Niedersachsen geben.