Schülerin erleidet Herzstillstand: Ermittlungen gegen Lehrer
Nachdem eine 16-Jährige vor zwei Jahren in einer Schule in Hannover mit einem Herzstillstand zusammengebrochen ist und einen Hirnschaden erlitt, ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen einen Lehrer.
Hintergrund ist der Verdacht der fahrlässigen Körperverletzung durch Unterlassen. Es könne sein, dass der Lehrer zu spät Hilfe geleistet hat, hieß es. Die Frage sei, ob es einen kausalen Zusammenhang zwischen der möglicherweise verzögerten Hilfe und dem Hirnschaden der heute 18-Jährigen gebe, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Hannover am Dienstag. Zuvor hatte die "Hannoversche Allgemeine Zeitung" über den Fall berichtet.
Anklage oder nicht? Entscheidung in nächsten Wochen
Ob es zur Anklage kommt oder das Verfahren eingestellt wird, sei noch nicht entschieden, so die Anklagebehörde. Eine Rolle spielen dürfte dabei auch ein notfallmedizinisches Gutachten. Darin sollte geklärt werden, ob eine sofortige Hilfe den Hirnschaden des Mädchens hätte verhindern können, sagte die Staatsanwaltschafts-Sprecherin. Das Gutachten liege der Behörde vor. Eine Entscheidung werde in den kommenden Wochen erwartet.
16-Jährige brach auf Flur vor Lehrerzimmer zusammen
Die Schülerin war laut Zeitungsbericht am 28. Februar 2022 um kurz vor 8 Uhr auf dem Gang vor dem Lehrerzimmer mit einem Herzstillstand zusammengebrochen. Mehrere Freundinnen versuchten daraufhin, Hilfe zu holen - auch von dem beschuldigten Lehrer. Eine Mitschülerin habe schließlich selbst den Notruf gewählt, hieß es. Bis zur Wiederbelebung der 16-Jährigen durch den alarmierten Rettungsdienst vergingen demnach rund 20 Minuten. Die Jugendliche überlebte, ist aber seitdem schwerbehindert.