Rinteln: Schwere Vorwürfe gegen Psychiatrisches Pflegeheim
Gegen das Psychiatrische Pflegeheim des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in Rinteln (Landkreis Schaumburg) gibt es schwere Vorwürfe. Unter anderem geht es um sexualisierte Gewalt.
Ehemalige Pflegerinnen und Pfleger der Einrichtung im Rintelner Ortsteil Steinbergen berichten von brutalen Übergriffen, von sexualisierter Gewalt und völlig inakzeptablen verbalen Attacken gegenüber den Bewohnerinnen und Bewohnern des Heimes. So sollen Bewohner angeschrien worden sein mit den Worten: "Wer seine eigene Pisse trinkt, kriegt hier nichts zu trinken." Darüber hinaus sollen bettlägerige Menschen mit solcher Wucht gewendet worden sein, dass ihr Kopf gegen die Wand schlug. Auch hätten Beschäftigte Menschen, die in dem Heim wohnen, unsittlich am After angefasst. Bei den beschriebenen Vorwürfen soll es sich nicht um Einzelfälle handeln, sondern um regelmäßige Vorfälle.
DRK weist Vorwürfe zurück - Staatsanwaltschaft leitet Ermittlungsverfahren ein
Das DRK hat die Vorwürfe zurückgewiesen, bei einer internen Prüfung allerdings andere Missstände festgestellt. Die Hauptbeschuldigte wurde in einen anderen Wohnbereich versetzt. Auch die Heimaufsicht des Landkreises Schaumburg hat die Vorwürfe untersucht und keine Belege für Fehlverhalten gegenüber den Bewohnern festgestellt. Es sei mit den 35 Mitarbeitenden und den mitunter schwer psychisch kranken Bewohnerinnen und Bewohnern gesprochen worden.
Die Staatsanwaltschaft Bückeburg sieht einen Anfangsverdacht bestätigt. Sie hat ein Ermittlungsverfahren wegen Misshandlung von Schutzbefohlenen und Körperverletzung eingeleitet.