Niedersachsen stellt Millionen Euro für Quantencomputer
Gemeinsam mit mehreren Universitäten und Unternehmen entwickelt das Land Niedersachsen einen Quantencomputer. Der Hochleistungsrechner soll in spätestens fünf Jahren einsatzbereit sein.
Laut Wissenschaftsministerium und Volkswagen Stiftung sollen mehr als 400 Forscher daran arbeiten. Ziel ist unter anderem, in der Forschung besser zu werden sowie die Wirtschaft und Start-up-Gründer mit technologischem Wissen zu versorgen. Das Land will das Projekt mit bis zu 25 Millionen Euro unterstützen.
Um ein Vielfaches schneller
Das Konzept der Quantencomputer ist eine Reaktion auf die Tatsache, dass die bislang übliche Entwicklung von Hochleistungscomputern an ihre physikalischen Grenzen stößt. Ein Quantencomputer speichert Informationen nicht wie gängige Computer als Bits, die nur zwei mögliche Zustände annehmen können, nämlich Eins oder Null. Ein "Qubit" eines Quantencomputers kann vielmehr beides gleichzeitig sein. Das Quantenteilchen hält solange beide Zustände inne, bis man es sich ansieht oder misst. Damit können Quantencomputer theoretisch um ein Vielfaches schneller und leistungsfähiger sein als herkömmliche Rechner.
Eigene Geschäftsstelle ab Januar 2021
Gründungsinstitutionen des neuen Forschungsverbunds "Quantum Valley Lower Saxony" sind die Leibniz-Universität Hannover, die TU Braunschweig, die Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB), das Albert-Einstein-Institut der Max-Planck-Gesellschaft sowie das Institut für Satellitengeodäsie und Inertialsensorik des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt und der Medizintechnikkonzern Sartorius AG.
Ziel sei nicht nur, in der Forschung voranzukommen. Mit einer eigenen Geschäftsstelle solle ab Januar 2021 der Technologietransfer in die Wirtschaft und die Start-up-Szene einen Schub erhalten.