Neuer Brief vom "Krümelmonster"
Kein Tag ohne Neuigkeiten im Keks-Krimi von Hannover: Am Donnerstag hat sich das "Krümelmonster" mit einem neuen Brief an die "Hannoversche Allgemeine Zeitung" (HAZ) zurückgemeldet. Darin mahnt der mutmaßliche Dieb des goldenen Kekses das Unternehmen Bahlsen zur Einhaltung des Versprechens an. Als Gegenleistung für die Rückgabe hatte Bahlsen angekündigt, 52.000 Kekspackungen an 52 soziale Einrichtungen zu spenden. "Der Keks ist wieder zurück und der Werni freut sich ganz dolle. Aber denke dran: Nicht die ohne Schokolade!", heißt es in dem Schreiben. Mit "Werni" ist Firmenchef Werner Michael Bahlsen gemeint. Am Dienstag war das gestohlene Firmenwahrzeichen des Keksfabrikanten Bahlsen am Sachsenross vor der Universität Hannover wieder aufgetaucht.
"Beweisfotos" liegen bei
Derweil gehen die Ermittlungen der Polizei im "Fall Keks" weiter. Auch der Brief liegt den Ermittlern mittlerweile vor. Besonders interessant dürfte ein "Beweisfoto" sein, das der Verfasser beigelegt hat: Darauf ist eine Person in einem "Krümelmonster"-Kostüm zu erkennen, das unter dem (noch hängenden) goldenen Keks an der Podbielskistraße steht. Das Foto wurde also offensichtlich direkt vor dem Diebstahl aufgenommen. Außerdem werden zurzeit Videos ausgewertet: Da sich direkt an der Universität eine Stadtbahnhaltestelle befindet, werten die Ermittler zurzeit die Aufzeichnungen der Videokameras der hannoverschen Verkehrsbetriebe üstra aus, wie eine Polizeisprecherin mitteilte.
Verdächtige mit Leiter
Passanten hatten zuvor gemeldet, dass das goldene Wahrzeichen der Firma Bahlsen bereits am Montag an der Uni gesichtet worden sei. Laut "HAZ" (Donnerstagausgabe) wollen Zeugen am Montag gegen 18 Uhr eine Gruppe von mehreren Personen in der Nähe der Reiterstatue gesehen haben. Die Verdächtigen sollen dort mit einer Leiter hantiert haben.
Millimetergenaue Untersuchung durch LKA
Der Keks bleibt erst einmal auf unbestimmte Zeit im niedersächsischen Landeskriminalamt (LKA). Experten untersuchen ihn dort auf DNA-, Mikrofaser- und Fingerspuren. "Wie lange das dauert, können wir nicht sagen, weil er millimetergenau angeschaut wird", sagte LKA-Sprecher Frank Federau. Erst nach Abschluss der Untersuchungen soll der Keks dann wieder an das Unternehmen Bahlsen zurückgegeben werden. Firmenchef Werner M. Bahlsen sagte zum Keks-Fund: "Ich freue mich sehr und hoffe, dass dies wirklich unser Keks ist und wir ihn bald wieder anbringen können."
Bekennerschreiben vom "Krümelmonster"
Der schlagzeilenträchtige Krimi um den Keks begann im Januar in Hannover: Unbekannte hatten das Wahrzeichen des Süßwarenherstellers Bahlsen gestohlen. Einige Tage später bekannte sich der mutmaßliche, als "Krümelmonster" kostümierte Dieb mit einem Bekennerschreiben zu der Tat und forderte eine Spende für die Rückgabe des Emblems. Die Aktion des Bewohners der Sesamstraße mit dem blauen Fell hatte weltweit für Schlagzeilen gesorgt.