Kita-Notverordnung verlängert: Größere Gruppen weiter möglich
In niedersächsischen Kitas dürfen die Gruppen vorerst weiter größer sein als üblich, um geflüchtete Kinder aufnehmen zu können. Das Landeskabinett hat die Kita-Notverordnung bis zum 31. Juli 2023 verlängert.
Wenn pädagogische Fachkräfte kurzfristig ausfallen, dürfen laut Kita-Notverordnung zudem "andere geeignete Personen" die Betreuung übernehmen. Niedersachsens Kultusministerin Julia Willie Hamburg (Grüne) hatte den Vorschlag zur Fristverlängerung eingebracht, das teilte die Staatskanzlei mit. Die aktuelle Verordnung läuft Ende dieses Jahres aus.
Ministerin Hamburg: Kita-Träger sollen bei Bedarf Plätze anbieten können
"Der Krieg in der Ukraine dauert an und wir beobachten derzeit eine zunehmende massive Zerstörung der zivilen Infrastruktur in dem Land durch russische Raketenangriffe", sagte Hamburg mit Blick auf die Entscheidung. Sie rechne damit, dass Menschen weiterhin Schutz in Niedersachsen suchen werden, darunter auch viele Kinder. Die Verlängerung der Notverordnung sei notwendig, damit Träger bei Bedarf zusätzliche Betreuungsplätze anbieten könnten, um Kindern das Ankommen in Deutschland zu erleichtern.
Regulärer Kita-Betrieb ab Sommer "möglichst ohne Ausnahmeregelung"
"Ich weiß, dass das eine große Belastung ist, gerade für die Beschäftigten in den Einrichtungen", sagte die Ministerin weiter. "Wir werden deswegen auch weitere Gespräche mit den Trägern aufnehmen, wie wir mit zusätzlichem Personal unterstützen und ab Sommer möglichst ohne Ausnahmeregelung eine Lösung finden." Die Gewerkschaft ver.di sieht die Kita-Notverordnung kritisch, da sie eine zusätzliche Belastung für die Fachkräfte bedeutet. Bereits im Sommer mahnten Branchenvertreter, dass die Übergangsregelung nicht zum Dauerzustand werden dürfe.