Kirchentag 2025 in Hannover: Quartier für 40 Kenianer gesucht
Der Kirchentag in Hannover soll vom 30. April bis 4. Mai mehr als 100.000 Gäste anziehen. Darunter auch viele Gäste aus dem Ausland. Doch schon ist ein großer Teil der Hotels ausgebucht.
Das musste auch Gerhard Koepsel feststellen, als er nach Quartieren für 40 Gäste aus Nairobi in Kenia suchte. Denn obwohl der Veranstalter Schlafplätze für große Gruppen in 54 Schulen in Hannover anbietet, gibt es dort nur noch Restplätze. Die Nachfrage war einfach zu groß. Bei den Gästen des Kirchentags aus Kenia gibt es ein weiteres Problem: Die afrikanischen Gruppe hätte Schlafsäcke, Isomatten und Besteck selbst mitbringen müssen. "Im Flugzeug zu kompliziert", sagt Koepsel. Aus demselben Grund kam auch eine Unterbringung auf dem Campingplatz nahe dem Messegelände in Hannover nicht infrage. Abgesehen davon sind auch diese Stellplätze schon komplett ausgebucht.
Aufruf beim Freundeskreis Hannover gestartet
Bei der Suche nach geeigneten Quartieren für die kenianischen Gäste kam Koepsel sein zweites Ehrenamt als Prädikant für den Kirchenkreis Winsen (Landkreis Harburg) zugute. Er fragte einen Arbeitskollegen um Hilfe, der wiederum Mitglied im Verein "Freundeskreis Hannover" ist. Dort verbreitete sich Koepsels Anfrage sehr schnell und es sind mittlerweile schon drei Quartiere für die Kenianer gefunden worden. Aber eben nur drei: "Da geht noch mehr".
Von Privat für Privat
Ein weiteres Mitglied des Freundeskreises ist Petra Pilger. Die Förderschullehrerin aus dem Stadtteil Kleefeld in Hannover hat von dem Gesuch der Kenianer gehört. Sie nimmt jedoch schon zwei Ehepaare aus Heiligenhaus und Lüdinghausen in Nordrhein-Westfalen in ihrem Haus auf. Im Dachgeschoss richtet sie die Schlafplätze ein. Pilger sei schon im vergangenen Jahr durch Zufall "an die Paare geraten". Sie hätten dem Übernachtungsangebot sehr schnell zugestimmt. Weitere Gäste kann sie jedoch nicht mehr aufnehmen.
Kirchentag hat eigene Vermittlungsplattform
Eine weitere Option an eine günstige Unterkunft zu kommen ist die eigene Vermittlungsplattform des Kirchentags. Dort könnten Privatpersonen ein Zimmer oder auch nur ein Bett kostenlos für Übernachtungsgäste anbieten, erklärt Kirchentags-Sprecher Mario Zeißig. So konnten schon in Nürnberg mehr als 3.000 Teilnehmende untergebracht werden. Allerdings sind nur noch wenige Unterkünfte frei.
Quartiersnot als zusätzliche Einnahmequelle?
Neben dem Veranstalter bietet auch die Hannover Marketing und Tourismus GmbH (HMTG) private Unterkünfte auf einer externen Webseite an. Von den 121 Angeboten seien die meisten schon ausgebucht, so das Unternehmen. Demnach sind noch vereinzelt Zimmer im Umland von Hannover zu bekommen. Angesichts der knappen Angebotslage wittern offenbar auch Privatpersonen eine gute Einnahmequelle. So sollen sich in letzter Zeit laut HMTG immer wieder Personen melden, die noch spontan freie Schlafgelegenheiten inserieren wollen.
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