Google-Fonts: Razzien wegen illegaler Abmahnungen
Ein Rechtsanwalt aus Ratzeburg und ein Mittäter aus Hannover sollen Tausende Internet-Nutzer von Google-Schriftarten betrogen und zum Teil erpresst haben. Mehrere Räume wurden am Mittwoch durchsucht.
Wie die Staatsanwaltschaft mitteilte, gab es Razzien in Hannover, Berlin, Baden-Baden (Baden-Württemberg) sowie Ratzeburg (Schleswig-Holstein). Dabei seien zahlreiche Unterlagen und Daten beschlagnahmt worden. Ermittelt wird gegen den 53-jährigen Rechtsanwalt, der in Ratzeburg wohnt und seine Kanzlei in Berlin hat und einen Komplizen. Der Mann kommt aus Hannover und ist ein Mandant des Anwalts.
Abmahnschreiben: 2.000 Google-Fonts-Nutzer zahlten
Die beiden Männer sollen in mehr als 2.400 Fällen Abmahnungen an Privatpersonen und kleine Händler geschickt haben, die auf ihren Internetseiten sogenannte Google Fonts nutzen. Der Jurist soll jeweils 170 Euro als Vergleichszahlung gefordert haben. Etwa 2.000 Menschen hätten aus Sorge vor einem Gerichtsverfahren gezahlt. Weitere 420 Menschen hätten den Anwalt angezeigt. Die Ermittler gehen von 346.000 Euro Schaden aus. Diese Summe sei festgesetzt worden um das Geld beschlagnahmen zu können, so die Staatsanwaltschaft.