Gewalt an Gesamtschule: Lehrer bitten mit Brandbrief um Hilfe
In einem Brandbrief an Behörden und Politik berichten Lehrkräfte der IGS Büssingweg in Hannover von Gewalt und Vandalismus. Sie bitten um Unterstützung - zum Beispiel durch Sicherheitskräfte.
Die Lehrkräfte seien regelmäßig mit aggressivem Verhalten einzelner Schülerinnen und Schüler konfrontiert, heißt es in dem Brief, den Schulleitung und Kollegium der IGS Büssingweg an die Schulverwaltung der Stadt Hannover und an Kommunalpolitiker geschickt haben. Zuerst hatte die "Hannoversche Allgemeine Zeitung" (HAZ) berichtet. Das Verhalten reiche "von verbalen Attacken bis hin zu physischen Übergriffen", so die Lehrkräfte. Die Gewalt sei in den vergangenen Monaten so sehr eskaliert, dass die psychische und physische Gesundheit von Lehrern und Schülern gefährdet sei. Der Unterricht könne nicht mehr richtig stattfinden und auch auf dem Schulweg gebe es regelmäßig Übergriffe. Vereinzelt hätten sich auch Eltern in der Schule aggressiv verhalten.
IGS Büssingweg: Lehrer fordern Sicherheitskräfte und Schulungen
Maßnahmen wie Sozialtraining, Mobbingintervention und Erhöhung der Aufsichten hätten keinen nachhaltigen Effekt gezeigt, so die Lehrkräfte. Sie stellen daher mehrere Forderungen an Politik und Behörden. So drängen sie unter anderem auf eine verstärkte Präsenz von Sicherheitskräften an der Schule. Auch solle "eine umfassende Untersuchung der Ursachen dieser Eskalation" initiiert werden, um langfristige Lösungen zu entwickeln. Zudem wünschen sich die Lehrkräfte Schulungen im Umgang mit herausforderndem Schülerverhalten und einen regelmäßigen Austausch zwischen Schule, Eltern und den zuständigen Behörden, um präventive Maßnahmen zu entwickeln.
Bildungsdezernentin kündigt runden Tisch an
Als Reaktion auf den Brandbrief kündigte die Bildungsdezernentin der Stadt Hannover, Susanne Blasberg-Bense, einen runden Tisch an. Daran sollen unter anderem das Präventionsteam der Polizei, Sozialarbeiter und Schulpsychologen teilnehmen. Die Stadt Hannover teilte mit, man prüfe, ob weitere Räume angemietet werden können. Durch die aktuellen Bauarbeiten an der Schule gebe es wenig Platz auf dem Gelände. Möglicherweise könnte auch der Ordnungsdienst der Stadt an der IGS künftig auf Streife gehen. Dazu laufen Gespräche, heißt es von der Stadt.