Geständnis im Prozess um Überfall auf Juwelier in Hannover
Im Prozess um versuchten Mord beim Überfall auf einen Juwelier in Hannover hat der Angeklagte eine Tatbeteiligung gestanden. Ein Angestellter war durch einen Schuss lebensgefährlich verletzt worden.
Er übernehme die volle Verantwortung für den Raub des Schmucks, er "hätte dies nicht tun dürfen", sagte der 19-Jährige laut einer am Montag von seinem Anwalt verlesenen Erklärung vor dem Landgericht Hannover. "Ich möchte mich bei allen Menschen, denen ich Schaden und Leid zugefügt habe, aufrichtig entschuldigen", hieß es. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 19-jährigen Angeklagten gemeinschaftlichen versuchten Mord, schweren Raub und gefährliche Körperverletzung vor. Der Angeklagte soll mit einem Komplizen im Juli 2023 einen Juwelier in der Innenstadt überfallen haben. Dieser soll den Ermittlern zufolge geschossen haben. Dass der Komplize eine scharfe Waffe dabei hatte, will der Angeklagte nach eigener Aussage nicht gewusst haben. Der Komplize ist flüchtig.
Angestellter durch Schuss lebensgefährlich verletzt
Laut Staatsanwaltschaft soll der Komplize während des Überfalls auf den Juwelier in der Innenstadt mehrfach auf einen 39-jährigen Angestellten geschossen, ihn zunächst verfehlt und schließlich lebensgefährlich verletzt haben. Die Täter schlugen laut Anklage mehrere Vitrinen mit einem Hammer ein und entwendeten Dutzende Goldketten. Zwei Ketten hatten Ermittler bei dem Angeklagten sichergestellt. Ob sie aber aus dem Juweliergeschäft stammen, ist unklar und weiterhin Gegenstand von Ermittlungen.
Handyvideo zeigt vermummte Täter auf der Flucht
Mehrere Personen wurden in dem Juweliergeschäft Zeugen des Schusses. Nach dem Raub entkamen die Täter auf Fahrrädern durch die Fußgängerzone. Zahlreiche Passanten beobachteten die Flucht. Es gibt mindestens ein Handyvideo, das die vermummten Täter beim Verlassen des Juweliers und einen der Männer auf einem Damenfahrrad zeigt. In der Folge suchten Ermittler unter anderem in der Leine nach Spuren.
Komplize soll sich ins Ausland abgesetzt haben
Fahnder hatten den nun angeklagten Tatverdächtigen am 7. September bei einem Termin in der Stadtverwaltung festgenommen. Der Mann sitzt seitdem in Untersuchungshaft. Der ebenfalls 19 Jahre alte, mutmaßliche Komplize soll sich ins Ausland abgesetzt haben. Für den Prozess vor der Jugendkammer des Landgerichts Hannover sind fünf Termine angesetzt.