Geldtransporter: Drei Tage Stillstand wegen Warnstreik
In Niedersachsen haben Beschäftigte der Geld- und Werttransport-Branche drei Tage ihre Transporter stehen lassen. Am Mittwoch sollte der Ausstand enden. Ver.di fordert mehr Lohn und Urlaub.
Alle Unternehmen der Branche sollten bestreikt werden, wie ein Sprecher der Gewerkschaft ver.di am ersten Streiktag sagte. Insgesamt seien in Niedersachsen und Bremen neun Unternehmen mit teilweise mehreren Standorten betroffen. Hierbei gehe es unter anderem um Prosegur in Hannover, Göttingen und Osnabrück sowie Ziemann in Braunschweig. Am Dienstag nahmen in Hannover laut ver.di rund 200 Menschen an einer zentralen Kundgebung teil.
Ver.di fordert unter anderem einheitliches Urlaubsgeld
Der Grund für den Warnstreik sind die Lohn- und Manteltarifverhandlungen für rund 10.000 Beschäftigte im Geld- und Werttransport mit der Bundesvereinigung Deutscher Geld- und Wert-Dienste (BDGW). Ver.di fordert eine Ausweitung der Überstundenzuschläge, ein einheitliches Urlaubsgeld und Weihnachtsgeld, mindestens 31 Tage Urlaub sowie höhere Stundenlöhne.
BDGW: keine Engpässe beim Bargeld
In der zweiten Verhandlungsrunde habe die BDGW kein akzeptables Angebot vorgelegt, kritisiert die Gewerkschaft. Die Arbeitgeber hätten an ihren Forderungen festgehalten, "die Arbeitsbedingungen zu verschlechtern", sagte Verhandlungsführerin Sonja Austermühle am Montag. Die BDGW betonte, dass die Bezahlung in der Branche bereits deutlich über dem gesetzlichen Mindestlohn liege - bundesweit liegt der Stundenlohn je nach Jobbeschreibung demnach zwischen 15,73 Euro und 21,18 Euro.
BDWG: "Am Ende sägen ver.di und die Streikenden selbst an ihren Stühlen"
Die BDWG übte scharfe Kritik an dem Streik. Ver.di trage mit dem Ausstand zu einer weiteren Verschlechterung der Branchensituation bei. So würde der Handel durch solche Aktionen auf elektronische Zahlungsmittel umschwenken. "Am Ende sägen die Gewerkschaft ver.di und die Streikenden selbst an ihren Stühlen", sagte BDGW-Verhandlungsführer Hans-Jörg Hisam am Dienstag.