Gegen den Trend der Bundestagswahl: In Hannover gewinnt die SPD
Bei der Bundestagswahl fuhr die SPD das schlechteste Ergebnis ihrer Geschichte ein. In Hannover konnten die Sozialdemokraten die Wahlkreise allerdings für sich entscheiden.
Boris Pistorius (SPD) hat seinen Wahlkreis Hannover Stadt II deutlich gewonnen. Auch der zweite Direktkandidat der Sozialdemokraten in Hannover, Adis Ahmetovic, hat seinen Wahlkreis verteidigt. Bei den Zweitstimmen verliert die SPD aber und bleibt nur knapp die Nummer eins in Hannover - vor der stärker gewordenen CDU und den Grünen, die deutliche Verluste verzeichnen müssen. Danach folgen Die Linke und die AfD. Beide Parteien verzeichnen Zuwächse.
Im Umland von Hannover liegt die CDU vorne
Im Wahlkreis Hannover Land I hat der CDU-Kandidat Hendrik Hoppenstedt das Direktmandat geholt. Im Wahlkreis Hannover Land II ganz knapp Matthias Miersch von der SPD. In beiden Bezirken haben die Christdemokraten bei den Zweitstimmen gewonnen.
Insgesamt ist die Region ein rot-schwarzer Flickenteppich
Im Weserbergland, traditionell eine Hochburg der Sozialdemokraten, wurde die SPD diesmal bei den Zweitstimmen von der CDU deutlich überholt. Den Wahlkreis 46 Hameln-Pyrmont/Holzminden konnte trotz des schlechten Abschneidens seiner Partei der SPD-Bundestagsabgeordnete Johannes Schraps wieder gewinnen. Im Wahlkreis Celle-Uelzen setzte sich Henning Otte von der CDU durch. In Hildesheim Daniela Rump von der SPD und in Nienburg-Schaumburg die Sozialdemokratin Marja-Liisa Völlers.
Ergebnisse aus den Wahlkreisen im Bereich Hannover
- 040: Nienburg II - Schaumburg
- 041: Stadt Hannover I
- 042: Stadt Hannover II
- 043: Hannover-Land I
- 044: Celle - Uelzen
- 046: Hameln-Pyrmont - Holzminden
- 047: Hannover-Land II
- 048: Hildesheim
Viele freiwillige Wahlhelfer
Die Stadt Sarstedt hatte vor der Wahl einen Aufruf gestartet und Wahlhelfer gesucht. Die Resonanz war überraschend groß, sagte Wahlorganisatorin Claudia Wallbaum dem NDR Niedersachsen. Die Wahllokale waren am Sonntag gut besetzt und alles verlief ohne größere Zwischenfälle. Nur Kleinigkeiten: Ein Wahlvorstand habe sich ausgesperrt, weil das Sicherheitssystem der Schule schon auf Nachtmodus gestanden habe. Aber auch das ließ sich laut Wallbaum schnell lösen. "Der ganz normale Wahl-Wahnsinn", sagt sie. Aber man habe alles "gut gemeistert".
Wenig Briefwähler in Sarstedt
Als Ende Januar die ersten Briefwahl-Anfragen kamen, hätten zehn Angestellte der Stadt Sarstedt sich an einem Samstag hingesetzt und rund 2.000 Briefwahl-Umschläge fertig gemacht. Die Stimmzettel mussten später nur noch in die fertigen Umschläge gesteckt werden. Jetzt stellt sich allerdings heraus: In Sarstedt haben, gegen den bundesweiten Trend, nicht so viele Menschen per Briefwahl gewählt. Die Anfragen blieben mit etwas über 3.000 laut Wallbaum "völlig unter den Erwartungen".
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