Eltern protestieren gegen Schließung von Kindertagespflege
Wegen des Verdachts der Kindeswohlgefährdung hat der Landkreis Hameln-Pyrmont eine Kindertagespflege in Bad Münder geschlossen. Am Mittwochnachmittag haben die Eltern vor dem Jugendhilfeausschuss protestiert.
Den Vorwurf der Kindeswohlgefährdung können sie nicht nachvollziehen. Alle Eltern hätten eidesstattlich versichert, dass ihre Kinder in der Tagespflege "Krümelkids" gut aufgehoben seien und liebevoll umsorgt würden, teilten einige Mütter dem NDR Niedersachsen mit.
Landkreis bemängelt nicht qualifiziertes Personal
In der vergangenen Woche hatte der Landkreis die Kindertagespflege von einem Tag auf den anderen geschlossen. Betroffen sind 26 Kinder und drei Angestellte. Es habe mehrere Kontrollen gegeben, sagt Landrat Dirk Adomat (SPD). Teilweise sei das Pflegepersonal nicht qualifiziert. Sogar eine Minderjährige soll die Kinder betreut haben. Darüber hinaus seien Gruppen überbelegt gewesen.
Runder Tisch soll Lösungen bringen
Für Donnerstag ist in Bad Münder ein runder Tisch geplant. Dabei solle es vor allem darum gehen, jenen Eltern zu helfen, die bisher noch keinen Betreuungsplatz für ihr Kind gefunden haben. Der Konflikt zwischen dem Landkreis und der Leiterin der Kindertagespflege solle jedoch kein Thema des runden Tisches sein, teilte der Landkreis mit. Neben dem Förderverein der Tagespflege, möglichen Betreuerinnen und Betreuern sowie dem Jugendamt wird auch eine Vertreterin des Landkreises teilnehmen.
Leiterin klagt gegen die Schließung
Auch die Leiterin der Kindertagespflege in Bad Münder wehrt sich gegen die Schließung. Sie hat inzwischen gegen den Landkreis geklagt. Darüber hinaus will sie, dass die Tagespflege bis zu einem Gerichtsverfahren geöffnet bleibt. Ihr Anwalt fordert in einem Eilverfahren vor dem Verwaltungsgericht, den Sofortvollzug außer Kraft zu setzen.