Einsturzgefahr: Sanierung der Marienburg soll bis 2030 dauern
Die Sanierung von Schloss Marienburg in Pattensen soll 2024 beginnen und 2030 abgeschlossen sein. Ost-, Süd- und Westflügel des Schlosses bleiben für Besucher auf unbestimmte Zeit geschlossen.
Der Sanierungsbedarf der Marienburg (Region Hannover) sei aktuellen Befunden zufolge nun noch dringlicher geworden. Das Ausmaß der Schäden erlaube keine Wartezeit mehr, sagten Kulturminister Falko Mohrs und Hannovers Regionspräsident Steffen Krach (beide SPD) am Freitag in Hannover. Dabei gehe es um den Schutz der Besuchenden, aber auch der Mitarbeitenden. Die Sanierungsarbeiten sollen in der ersten Hälfte des kommenden Jahres beginnen. Ersten Schätzungen nach sollen sie 2030 abgeschlossen sein. "Wir wollen den Blick jetzt nach vorn richten - auf den Beginn der Sanierungsarbeiten im kommenden Jahr". Es gehe um den dauerhaften Erhalt und die öffentliche Zugänglichkeit dieses einzigartigen Kulturdenkmals, so Mohrs.
Zunächst soll das Tragwerk saniert werden
Ab 2024 soll zuerst soll das Tragwerk saniert werden, um die Standsicherheit der Marienburg wieder herzustellen. Auch die Hangsicherung am Marienberg, auf dem das Schloss steht, habe oberste Priorität. Anschließend werde die Gebäudehülle saniert und die technische Ausstattung erneuert.
Bund und Land stellen 27 Millionen Euro für Sanierung bereit
In der Marienburg hat sich der Echte Hausschwamm ausgebreitet. Dieser habe nicht nur das Tragwerk an den bereits 2013 geöffneten Stellen zerstört, sondern auch Stellen im gesamten unbeheizten Südteil des Schlosses. Durch den Hausschwamm seien die meisten Gebäudeteile in keiner Weise mehr tragfähig. Zum Jahresende soll die Marienburg in großen Teilen für die Restaurationsarbeiten für mehrere Jahre geschlossen werden. Deshalb erhielten auch die meisten der 74 Beschäftigten zum Ende dieses Jahres ihre Kündigung. Sie fordern, dass das Welfenschloss während der Sanierung in Teilen geöffnet bleibt, wofür sie auch eine Online-Petition gestartet hatten. Laut Ministerium sei die vorübergehende Komplettschließung jedoch von Vorteil. Dadurch könnten die Arbeiten schneller abgeschlossen werden, hieß es. Bund und Land hatten bereits vor längerer Zeit angekündigt, mehr als 27 Millionen Euro für die Sanierung bereitzustellen.
Bauaufsicht könnte Marienburg "unverzüglich sperren"
Aufgrund der Schäden an der Marienburg hatte sich die Betreibergesellschaft als Pächterin freiwillig dazu verpflichtet, die Nutzung der historischen Wohn- und Repräsentationsräume für den Museumsbetrieb aufzugeben. "Sobald der Pächter nicht mehr freiwillig auf die Nutzung verzichtet oder es doch zu einer Nutzung kommt, wird die für die Marienburg zuständige Bauaufsicht der Region Hannover die betroffenen Gebäudeteile unverzüglich sperren" kündigte Regionspräsident Krach am Freitag an. Zwischen Land und Pächter gibt es bereits seit einiger Zeit Streit - unter anderem wegen der Einnahmenverteilung. Mohrs bezeichnete die Kommunikation zwischen beiden Parteien am Freitag als "schwierig".