Marienburg: Gekündigte Mitarbeiter wehren sich gegen Schließung
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf der Marienburg (Region Hannover) wehren sich gegen ihre Kündigung. Sie fordern, dass das Welfenschloss während der geplanten Sanierung in Teilen geöffnet bleibt.
Beschäftigte haben dazu eine entsprechende Online-Petition gestartet. Diese richtet sich gegen die zum Jahresende geplante komplette Schließung der Marienburg für eine umfassende Sanierung. Betroffen davon sind auch Schlosscafé und der Museumsshop. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Marienburg halten einen anderen Weg für sinnvoller: Sie plädieren dafür, nach und nach einzelne Gebäudeteile zu sanieren. So könnten andere Teile des Schlosses, darunter die Gastronomie, ohne Sicherheitsbedenken weiter geöffnet bleiben. Das Ziel: So könnten "fast 80 Arbeitsplätze in der ländlichen Region erhalten bleiben", heißt es in dem Aufruf.
Kulturminister Mohrs: "Balken komplett zersetzt"
Ein Großteil der Marienburg gilt als einsturzgefährdet. So heißt es in einem Gutachten, dass die Landesregierung in Auftrag gegeben hatte. In der Dachkonstruktion war zuvor der sogenannte Echte Hausschwamm festgestellt worden. "Wir reden über den Hausschwamm, nicht über Schimmel. Das heißt, dass dort wirklich die Balken komplett zersetzt werden", sagte Kulturminister Falko Mohrs (SPD) dem NDR Niedersachsen. Die gesamte Tragfähigkeit des Holzes sei nicht mehr gegeben. Die Bauaufsicht hatte bereits Anfang September das Betreten des gesamten Südflügels verboten und die Innenräume geschlossen.
Marienburg-Beschäftigte beklagen "jahrelanges Trödeln"
Marienburg-Beschäftigte fordern eine Überprüfung des Gutachtens. Der Schwammbefall sei zudem seit zehn Jahren bekannt und werde nun genutzt um "das jahrelange Trödeln zu verbergen", heißt es in der Online-Petition. Das Kulturministerium wolle den Pächter loswerden und aus der Marienburg ein reines Museum machen. Mohrs wies dies gegenüber dem NDR von sich.