Brennelementefabrik: Unterschriften gegen russische Kooperation
Kritiker haben am Freitag eine Sammeleinwendung eingereicht, die sich gegen eine Kooperation mit dem russischen Staatskonzern Rosatom bei der Erweiterung der Brennelementefabrik in Lingen (Landkreis Emsland) wendet.
Die Liste mit mehr als 10.000 Unterschriften haben sie in Hannover an Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer (Grüne) übergeben. Bund und Land müssten das Projekt stoppen, sagte Bettina Ackermann von der Anti-Atom-Organisation "ausgestrahlt": "Bis dahin werden die Proteste weitergehen."
Kritiker befürchten Sabotage und Spionage durch Russland
Auch fünf Mitglieder des Betriebsrats der Brennelementefabrik und zwei Vertreter der Lingener Ortsgruppe der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IGBCE) waren am Freitag in Hannover. "Wir wollen zeigen, dass bei all dem Protest, der uns entgegenschlägt, es auch eine Belegschaft von 400 Leuten gibt, die voll hinter dem Vorhaben steht", sagte der Betriebsratsvorsitzende Wolfgang Wolter. Die Gegner des Vorhabens hingegen befürchtenSabotage und Spionage in allen Atomkraftwerken, die von Lingen beliefert werden.
Umweltminister Meyer sieht russische Beteiligung kritisch
Das niedersächsische Umweltministerium ist die Genehmigungsbehörde für die Brennelementefabrik des französischen Betreibers ANF. Meyer sagte, die Einwendung werde gründlich geprüft. Er sieht den Einsatz russischer Ingenieure in Lingen allerdings kritisch. "Die enge Beteiligung russischer Atomkonzerne an der geplanten Erweiterung der Brennelementefabrik stößt politisch vor dem Hintergrund des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine und die Rolle des Staatskonzern Rosatom zurecht auf erhebliche Bedenken", sagte Meyer laut Mitteilung. Noch bis Sonntag läuft eine Öffentlichkeitsbeteiligung, bei Einwendungen zu dem Antrag abgeben können.