Betrunkener bricht in JVA ein - und darf nun sieben Monate bleiben
Das Amtsgericht Lehrte hat einen 33-Jährigen zu einer Haftstrafe verurteilt. Der Mann war 2022 betrunken in die JVA Sehnde eingebrochen, um dort seine Kumpels zu besuchen. Er war zuvor gerade entlassen worden.
Wie die zuständige Richterin am Amtgericht Lehrte (Region Hannover) mitteilte, wurde der Angeklagte zu einer siebenmonatigen Freiheitsstrafe ohne Bewährung wegen vorsätzlichen Vollrausches verurteilt. Während der Verhandlung hatte der Anwalt des Mannes gesagt, sein Mandant bedauere sein Verhalten, es sei ihm außerordentlich peinlich. Der Anwalt kündigte an, eine Anfechtung des Urteils zu prüfen. Die Staatsanwältin hatte in ihrem Plädoyer ein Jahr Gefängnis ohne Bewährung wegen Vollrauschs gefordert. Der Mann hatte demnach zur Tatzeit 3,9 Promille Alkohol im Blut.
Mann wollte inhaftierte Kumpels besuchen
Der Mann wollte im Dezember 2022 als Besucher in die JVA Sehnde (Region Hannover) eingelassen werden, um seine Kumpels zu besuchen. Er war erst wenige Tage zuvor entlassen worden. Die Wachtmeister wiesen ihn allerdings ab, weil er sturzbetrunken war, wie der Direktor des Amtsgerichts Lehrte, Robert Glaß, dem NDR Niedersachsen sagte. Um trotzdem in die Haftanstalt zu gelangen, kletterte der Mann über einen Zaun. Bei dem Versuch, ihn vom Gelände zu entfernen, habe er sich den Polizeibeamten erheblich widersetzt. Am Amtsgericht Lehrte musste sich der 33-Jährige deswegen wegen der Vorwürfe Hausfriedensbruch und Widerstandshandlungen verantworten.
Einbruch ins Gefängnis: Kein Einzelfall
Es ist nicht das erste Mal, dass ein Mann in eine JVA einbrechen wollte. Auf die Idee war ein 18-Jähriger bereits 2019 gekommen, weil seine Freundin im Frauengefängnis der JVA Vechta inhaftiert war. Sie wollte mit ihm Schluss machen und er wollte unbedingt noch mal mit ihr reden.