Unwetter im Norden: Starkregen führt zu Überschwemmungen
Über Norddeutschland sind starke Gewitter gezogen. In Niedersachsen führten sie von Dienstag auf Mittwoch zu Überschwemmungen. Eine Bahnstrecke im Ammerland wurde gesperrt. Am Mittwoch war vor allem Hamburg betroffen.
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnte mehrfach vor kräftigen Gewittern und starken Regenfällen im Norden. Am späten Mittwochabend wurde erneut eine amtliche Unwetterwarnung herausgegeben, die auch Teile Norddeutschlands betraf. In der Nacht zum Donnerstag sollten die Gewitter und heftigen Regenfälle allmählich abklingen.
Niedersachsen: Bahnstrecke im Ammerland wurde gesperrt
Im Nordwesten Niedersachsens hatten Gewitter und Starkregen bereits am Dienstagabend zu mehreren Hundert Einsätzen der Feuerwehren geführt. Im Landkreis Ammerland stürzte ein Baum auf eine Oberleitung und löste eine Sperrung der Bahnstrecke zwischen Leer und Bad Zwischenahn aus. Ein Personenzug, der sich nahe dem Bahnhof Augustfehn auf der Strecke befand, wurde gestoppt und evakuiert, etwa 120 Passagiere waren nach Angaben der Feuerwehr betroffen. Die Reparatur der Oberleitung sollte bis zur Nacht auf Donnerstag dauern, wie die Bahn mitteilte. Alle Fernzüge zwischen Leer und Hannover wurden umgeleitet, es kam zu Verspätungen.
Aurich und Oldenburg: Wasser läuft in Kliniken
Das Untergeschoss der Ubbo-Emmius-Klinik in Aurich wurde am Dienstagabend infolge von Starkregen überschwemmt. Feuerwehr und Technisches Hilfswerk konnten mit Sandsäcken verhindern, dass die Klinik evakuiert werden musste. Geräumt werden musste allerdings ein Pflegeheim in Aurich. Dort hatten sich aufgrund des starken Regens Deckenplatten gelöst. In der Notaufnahme des Evangelischen Krankenhauses in Oldenburg stand Wasser im Untergeschoss. Menschen kamen nach Angaben eines Polizeisprechers nicht zu Schaden.
Blitzeinschlag: Häuserzeile in Bad Zwischenahn ohne Strom
Insgesamt zählte die Leitstelle für Ostfriesland binnen vier Stunden 208 Einsätze im Landkreis Aurich, davon rund 180 im Stadtgebiet. In den Gemeinden Uplengen und Jümme im Landkreis Leer knickten Bäume um, zwei Blitze schlugen ein, wie ein Feuerwehrsprecher dem NDR Niedersachsen sagte. Zu Bränden kam es dort demnach nicht. In der Spitze waren 20 Feuerwehren im Einsatz. In Bad Zwischenahn war eine Häuserzeile nach einem Blitzeinschlag ohne Strom.
Überschwemmungen auch im Großraum Hamburg
In Hamburg musste die Feuerwehr bis zum Mittwochnachmittag etwa 70 Mal ausrücken. Dabei sei die Feuerwehr vor allem wegen vollgelaufener Keller und Tiefgaragen sowie überschwemmter Straßen gerufen worden, teilte ein Sprecher mit.
Einsätze auch in Schleswig-Holstein
Im Kreis Pinneberg in Schleswig-Holstein rückten die Einsatzkräfte laut Feuerwehrsprecher 33 Mal wegen überfluteter Keller und Straßen aus. Auch eine Lagerhalle sei betroffen gewesen. Verletzt wurde niemand. Auf der A7 kam es laut Autobahnpolizei zu drei wetterbedingten Unfällen, dabei wurden mehrere Menschen leicht verletzt.