Alpha-E: Annäherung im Forum, Kritik aus Lüneburg
In Celle hat sich am Freitag das erste Mal seit drei Jahren das Dialogforum Schiene Nord getroffen, um über die Zukunft des Bahn-Infrastruktur-Projekts Alpha-E zu informieren. Bei der Veranstaltung gingen beide Seiten aufeinander zu. Der Projektbeirat von Alpha-E, der die Bürger vertritt, betonte allerdings noch einmal seine Enttäuschung, dass man von einem möglichen vierten Gleis auf der Strecke Hannover-Hamburg eher zufällig erfahren habe. Die Deutsche Bahn ihrerseits gelobte mehr Transparenz. Sie wolle zudem alles dafür tun, dass es bei drei Gleisen bleibe. Alpha-E ist Nachfolger der 2015 verworfenen Y-Trasse und sieht den Ausbau von Bestandsstrecken vor.
Harsche Kritik am Projektbeirat aus Lüneburg
Kritik am Dialogforum und insbesondere dem Projektbeirat kam aus der Region Lüneburg. "Der Projektbeirat Alpha-E ist nicht befugt oder legitimiert, für den Landkreis Lüneburg und unsere Kommunen zu sprechen", sagte Landrat Ulrich Nahrstedt (SPD). Die Stadt und der Landkreis Lüneburg fordern eine Neubautrasse entlang der Autobahn 7, damit es auf der bestehenden Strecke nicht zu einem Verkehrskollaps und unerträglichem Lärm für die Anlieger kommt. "Auf Lüneburger Gebiet wohnen Tausende Menschen zum Teil unmittelbar neben den Gleisen, die schon jetzt den unerträglichen Belastungen an einer der meistbefahrenen Strecken Deutschlands ausgesetzt sind", sagte der Lüneburger Oberbürgermeister Ulrich Mädge (SPD). Aus Celle kam dafür am Freitag nach NDR Informationen jedoch kein Verständnis. Die A7-Lösung würde den Alpha-E-Kompromiss zerschießen, ohne dass Engpässe auf Gleisen behoben würden.
Dialogforum sollte Konflikt lösen
Um den jahrzehntealten Konflikt um die zwischenzeitlich verworfene Y-Neubautrasse zu bereinigen, hatte das Land das Dialogforum mit Kommunen, Bürgerinitiativen und der Bahn gegründet. Das Alpha-E getaufte Ausbauprojekt wurde in die Bundesverkehrswegeplanung aufgenommen, die allerdings nicht deckungsgleich mit den Empfehlungen des Dialogforums ist.