VW feuert verurteilten US-Manager
Knapp zwei Wochen nach seiner Verurteilung durch ein US-Gericht hat VW seinen langjährigen Manager Oliver Schmidt offenbar entlassen. Dies berichtet die "Bild-Zeitung" unter Berufung auf Unternehmenskreise. Demnach soll der 48-Jährige aus Stadthagen (Landkreis Schaumburg) die Kündigung Anfang der Woche erhalten haben - per Brief in seine Zelle in einer Haftanstalt im US-Bundesstaat Michigan. Womöglich droht nun in Deutschland ein Rechtsstreit zwischen VW und dem Ex-US-Manager - weil Schmidt durch die Kündigung auch den Anspruch auf seine Betriebsrente verlieren würde. Laut "Bild" sei zu erwarten, dass Schmidt durch seinen Anwalt eine Kündigungsschutzklage in Deutschland einreichen wird. Der Manager soll rund 130.000 Euro im Jahr verdient haben.
Sechs VW-Manager in den USA angeklagt
Ein US-Bundesgericht in Detroit hatte den Manager Anfang Dezember im Rahmen der Ermittlungen zum Dieselkandal wegen Verschwörung zum Betrug und Verstoßes gegen Umweltgesetze zu sieben Jahren Haft und einer Geldstrafe von 400.000 Euro verurteilt. Schmidt hatte sich im Laufe des Prozesses schuldig bekannt. Daraufhin ließ die Staatsanwaltschaft einige Anklagepunkte fallen, ansonsten wäre die Strafe vermutlich noch deutlich höher ausgefallen. Das FBI hatte den 48-Jährigen am 7. Januar nach einem Urlaub am Flughafen von Miami festgenommen. Schmidt war von Februar 2012 bis März 2015 in leitender Funktion mit Umweltfragen in den USA betraut gewesen sein. Er ist einer von sechs VW-Managern, die in den Vereinigten Staaten angeklagt wurden. Die anderen fünf halten sich nicht in den USA auf und müssen auch keine Auslieferung fürchten.