Thomas Oppermann: Die wichtigsten Stationen seines Lebens
Der Göttinger SPD-Politiker Thomas Oppermann hat bis zu seinem plötzlichen Tod eine beeindruckende Karriere auf Landes- und Bundesebene gehabt. Zuletzt war er Bundestagsvizepräsident.
Der 1954 geborene Oppermann ging in Einbeck (Landkreis Northeim) zur Schule. Nach dem Abitur und einem längeren USA-Aufenthalt studierte er an der Universität Göttingen Jura. Während dieser Zeit trat er 1980 in die SPD ein. Nach dem Examen arbeitete Oppermann von 1986 bis 1990 als Richter an den Verwaltungsgerichten in Hannover und Braunschweig. Außerdem war er kurzzeitig Rechtsdezernent der Stadt Hann. Münden.
15 Jahre im Niedersächsischen Landtag
Seine politische Laufbahn nahm Fahrt auf, als Oppermann 1990 in den Niedersächsischen Landtag einzog. Hier war er zunächst rechtspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion. Im März 1998 wurde Oppermann als Minister für Wissenschaft und Kultur in die vom späteren Bundeskanzler Gerhard Schröder geführte Landesregierung berufen. Diesen Posten behielt er auch unter den nachfolgenden Ministerpräsidenten Gerhard Glogowski und Sigmar Gabriel bis zum Regierungswechsel 2003.
2005: Wechsel in den Bundestag
Zwei Jahre später zog Oppermann als direkt gewählter Abgeordneter des Wahlkreises Göttingen in den Deutschen Bundestag ein. Dort war er von 2007 bis 2013 Erster Parlamentarischer Geschäftsführer der SPD-Bundestagsfraktion. 2009 und 2013 gehörte er zudem den Schattenkabinetten der Kanzlerkandidaten Frank-Walter Steinmeier und Peer Steinbrück an. Nach der Bundestagswahl 2013 wurde Oppermann zum neuen Vorsitzenden der SPD-Fraktion gewählt. Dieses Amt behielt er vier Jahre, ehe er von Andrea Nahles abgelöst wurde. Seit 2017 war Oppermann als Bundestagsvizepräsident einer der Stellvertreter von Wolfgang Schäuble (CDU). Ende August hatte der 66-Jährige angekündigt, bei der Bundestagswahl 2021 nicht mehr antreten zu wollen und sich künftig anderen Projekten zu widmen.
Enge Freundschaft mit Stephan Weil
Oppermann war Vater von vier Kindern. Er galt als begeisterter Fußballer und Wanderer. Seit Studienzeiten war er mit dem niedersächsischen Ministerpräsidenten Stephan Weil befreundet, mit dem er an der Universität Göttingen die "Basisgruppe Jura" gründete.