Stiebel Eltron verzeichnet eine Auftragsflaute bei Wärmepumpen
Der Wärmepumpenhersteller Stiebel Eltron aus Holzminden klagt über eine Auftragsflaute. Zuletzt sei die Nachfrage deutlich gesunken. Dabei rechnet das Unternehmen eigentlich mit Wachstum.
"Der Auftragseingang im Moment verheißt gar nichts Gutes. Die Tendenz ist stark rückläufig", sagt der Geschäftsführer von Stiebel Eltron, Kai Schiefelbein. Nach dem Wärmepumpen-Boom im ersten Halbjahr 2023 hätten sich viele Kunden im zweiten Halbjahr für Gas- und Ölkessel entschieden. Letztlich werde das Unternehmen im Jahr etwa 110.000 Wärmepumpen verkauft haben - das seien 30.000 mehr als im Vorjahr.
Debatte um Heizungsgesetz bremst Nachfrage
Ein Grund für die geringe Nachfrage dürfte laut Schiefelbein die Debatte um das Heizungsgesetz gewesen sein, das zum 1. Januar 2024 in Kraft tritt. Derzeit würden die Menschen abwarten, ob und welche Förderungen es im kommenden Jahr gebe. "Im Moment wird eine Heizung nur ausgetauscht, wo eine Heizung kaputtgeht", so der Geschäftsführer von Stiebel Eltron.
Droht Stellenabbau bei Stiebel Eltron?
Schiefelbein zufolge blickt das Unternehmen mit Sorge auf das Jahr 2024. Wenn der Markt nicht rasch anziehe, müsse man Stellen abbauen. Das wäre ein klarer Widerspruch zu den Wachstums-Zielen von Stiebel Eltron. Denn mittelfristig rechnet die Firma damit, dass allein der Bedarf an Luft-Wasser-Wärmepumpen aus Holzminden von 70.000 im Jahr 2023 auf 200.000 im Jahr 2027 steigt. Es sei aber nicht möglich, Mitarbeiter eine Zeit lang auf Vorrat zu beschäftigen, so Schiefelbein. Trotz der Auftragsflaute will das Unternehmen aber an den Plänen festhalten, in Gifhorn Teile eines bisherigen Conti-Standorts zu übernehmen. Das bestätigte eine Sprecherin dem NDR Niedersachsen.