Steuerbescheid über 1,4 Milliarden Dollar: VW verklagt Indien
Weil Volkswagen in Indien zu wenig an Einfuhrzöllen gezahlt haben soll, fordert der indische Staat rund 1,4 Milliarden US-Dollar. Gegen den Steuerbescheid hat der Wolfsburger Autokonzern Klage erhoben.
Die Forderung aus Indien sei unmöglich hoch, heißt es vonseiten des Unternehmens. Zudem stehe sie im Widerspruch zu den indischen Vorschriften für die Besteuerung von Importen und gefährde die Geschäftspläne von Volkswagen. Weiter erklärte Skoda Auto Volkswagen India in den beim High Court in Mumbai eingereichten Unterlagen, der Steuerstreit gefährde die Investitionen in Indien und schade dem Klima für ausländische Investitionen. Die Konzerntochter Skoda ist in dem asiatischen Land für das Geschäft zuständig.
Volkswagen drohen Milliarden-Strafzahlungen
Am 5. Februar sollen die Anhörungen vor Gericht beginnen. Den Steuerbescheid hatte der indische Staat den Angaben zufolge im vergangenen September erlassen. Darin heißt es, VW habe seit 2012 insgesamt knapp 1,4 Milliarden Dollar (rund 1,37 Milliarden Euro) zu wenig an Einfuhrzöllen gezahlt. Sollte Volkswagen den Rechtsstreit verlieren, müsste das Unternehmen laut einem indischen Regierungsvertreter 2,8 Milliarden Dollar zahlen, einschließlich Strafzahlungen.
VW Indien will rechtliche Mittel ausschöpfen
Vom indischen Finanzministerium und den Zollbehörden gab es zunächst keine Stellungnahme. Die indische Niederlassung von Volkswagen erklärte, man werde alle rechtlichen Mittel ausschöpfen, mit den Behörden zusammenarbeiten und sich weiterhin verpflichten, alle globalen und lokalen Gesetze einzuhalten. Im Geschäftsjahr 2023/2024 verzeichnete VW Indien einen Umsatz von 2,19 Milliarden Dollar und einen Nettogewinn von elf Millionen Dollar.