Schacht Konrad: Widerstand gegen BGE-Pläne für Umladehalle
Die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) will ab 2023 eine Umladehalle für radioaktive Abfälle im geplanten Endlager Schacht Konrad bauen lassen. Dagegen regt sich Widerstand.
Die Grünen fordern einen Stopp des 137 Millionen Euro teuren Projekts. Derzeit prüfe das Landesumweltministerium einen Widerruf des 20 Jahre alten Planfeststellungsbeschlusses für das Endlager. Andreas Hoffmann, Sprecher der Grünen in Braunschweig, wirft der BGE vor, das Prüfverfahren sowie Bedenken und Proteste aus der Bevölkerung zu ignorieren und Fakten zu schaffen. "So geht man nicht mit Bürger*innen um, so erreicht man kein Vertrauen, sondern schürt Misstrauen", so Hoffmann in einer Mitteilung vom Sonntag. "Wir sind überzeugt, dass die Sicherheitskriterien aus den 80er-Jahren nicht mehr dem Stand der Wissenschaft entsprechen."
AG Schacht Konrad fordert Baustopp
"Die Vergabe des Bauauftrags für die Umladehalle mag für die BGE ein Meilenstein sein, aber leider einer, der in eine völlig falsche Richtung weist", sagte Ludwig Wasmus von der Arbeitsgemeinschaft Schacht Konrad am Montag dem NDR in Niedersachsen. "Für uns zeigt sich hier die zwingende Notwendigkeit für einen Baustopp bei Schacht Konrad." Umweltminister Olaf Lies (SPD) habe zugesagt, "das während der Prüfung des Antrags keine neuen Fakten geschaffen werden".
Streit um Genehmigung für Schacht Konrad
Die BGE hatte den Bauauftrag für die Umladehalle am Freitag als "Meilenstein" bezeichnet. Das 140 Meter große Gebäude soll demnach 2025 fertiggestellt sein. Darin sollen die angelieferten Behälter mit schwach- und mittelradioaktiven Abfällen radiologisch überprüft und für den Transport in den unterirdischen Einlagerungsschacht vorbereitet werden. Die Endlagerung von bis zu 303.000 Kubikmeter Atommüll, deren Genehmigung das Umweltministerium jetzt überprüft, soll 2027 beginnen.