Schacht Konrad: Endlager-Gegner reichen Klage ein
Im Streit um das geplante Atommüllendlager Schacht Konrad haben die Umweltverbände BUND und NABU am Donnerstag Klage beim Oberverwaltungsgericht Lüneburg eingereicht. Sie fordern einen sofortigen Baustopp.
Die Verbände begründen den Schritt mit gravierenden Sicherheitsbedenken. "Wir haben mit unserem Antrag gestützt auf wissenschaftliche und juristische Expertise belegt, dass Schacht Konrad den Anforderungen an ein Endlager für radioaktive Abfälle nicht entspricht", sagte am Donnerstag die BUND-Landesvorsitzende Susanne Gerstner. Radioaktive Abfälle in eine alte Eisenerzgrube zu bringen, ohne Rückholbarkeit zu gewährleisten und ohne genaue Kenntnis der geologischen Verhältnisse, sei unverantwortlich gegenüber künftigen Generationen.
Bis zu 303.000 Kubikmeter Atommüll
Die Landesverbände von BUND und NABU hatten die Klage kürzlich angekündigt. Zuvor hatte der niedersächsische Umweltminister Christian Meyer (Grüne) einen Antrag der beiden Umweltverbände auf Widerruf beziehungsweise Rücknahme der Genehmigung für Schacht Konrad abgelehnt. Die Genehmigung zur Umrüstung des früheren Eisenerzbergwerks Konrad zum Bundesendlager für schwach- und mittelradioaktiven Atommüll hatte das Land Niedersachsen 2002 erteilt. Schacht Konrad soll laut Planfeststellungsbeschluss bis zu 303.000 Kubikmeter Atommüll aufnehmen. Die Fertigstellung des Endlagers werde für 2029 angestrebt.