Salzgitter AG beendet Verkaufsgespräche mit Papenburg
Der Stahl-Produzent Salzgitter AG hat das Übernahmeangebot des Bauriesen Günther Papenburg und eines Recycling-Konzerns eigenen Angaben zufolge abgelehnt. Die Landesregierung findet die Entscheidung nachvollziehbar.
Die Verkaufsgespräche mit dem Konsortium aus dem Bauunternehmer aus Hannover und dem zu Remondis gehörenden Schrott-Recycler TSR seien beendet worden, teilte das Unternehmen am Freitag mit. Es habe "signifikant unterschiedliche Vorstellungen" über den aktuellen und zukünftigen Wert des Unternehmens gegeben, ließ Deutschlands zweitgrößter Stahlkonzern in einer Mitteilung verlauten.
Zusammenarbeit sei dennoch gut und konstruktiv gewesen
Die Entscheidung sei für die niedersächsische Landesregierung nachvollziehbar, hieß es in einer vom Finanzministerium am Samstag veröffentlichten Mitteilung. Aus Sicht von Ministerpräsidenten Stephan Weil, von Wirtschaftsminister Olaf Lies (beide SPD) und Finanzminister Gerald Heere (Grüne) war die Zusammenarbeit mit allen Beteiligten in den letzten Monaten aber dennoch gut und konstruktiv. "Dass am Ende eine Einigung nicht möglich war, sollte weiteren guten Geschäftsbeziehungen nicht entgegenstehen", sagte Weil laut Mitteilung.
Aktienwert von Salzgitter AG zuletzt gestiegen
Papenburg hatte Anfang des Jahres 18,50 Euro je Aktie in Aussicht gestellt - der Wert lag damals noch über dem Börsenkurs. Vor dem konkreten Verkaufsangebot dauerten bereits über längere Zeit Gerüchte über eine Übernahme an. Inzwischen ist die Aktie jedoch auf 24 Euro gestiegen. Die Salzgitter AG ist an der Börse damit knapp 1,3 Milliarden Euro wert.
IG Metall warnte vor Übernahme
Die IG Metall hatte in der Vergangenheit mehrfach davor gewarnt, dass die Salzgitter AG ihre Eigenständigkeit verliert. Die Gewerkschaft fürchtete, dass das Unternehmen durch eine Übernahme von Papenburg fremdbestimmt werden und darunter auch die Mitarbeitenden leiden könnten.
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