"Querdenker"-Anwalt Fuellmich erhält rund 1.000 Wählerstimmen
Der frühere Göttinger Rechtsanwalt der "Querdenker"-Partei "die Basis", Reiner Fuellmich, hat erneut für den Bundestag kandidiert - diesmal aus der Untersuchungshaft heraus. Er erhielt 1.043 Stimmen.
Damit zieht Fuellmich nicht in den Bundestag ein. Das Ergebnis entspricht einem Stimmenanteil von 0,71 Prozent. Fuellmich sitzt derzeit in der Justizvollzugsanstalt Rosdorf im Landkreis Göttingen in U-Haft. Dennoch ist der 66-Jährige am Sonntag als Direktkandidat zur Bundestagswahl im Wahlkreis 101 in Wuppertal (Nordrhein-Westfalen) als unabhängiger Kandidat angetreten. Für die Kandidatur musste er mindestens 200 Unterschriften von Unterstützern aus dem Wahlkreis Wuppertal I beibringen. Diese Zahl sei erreicht worden, hieß es von der Stadt Wuppertal.
Aus der U-Haft in den Bundestag: Geht das?
Fuellmich sitzt seit Ende Oktober 2023 in Untersuchungshaft in Rosdorf. Einer Zulassung zur Kandidatur habe das nicht im Wege gestanden, da er bislang nicht rechtskräftig verurteilt sei, hieß es weiter von der Stadt. Wäre er in den Bundestag eingezogen, wäre ihm im Falle einer Verurteilung das Mandat allerdings entzogen worden. Schon zur vorherigen Bundestagswahl wollte Fuellmich in die Bundespolitik. Damals trat er als Kanzlerkandidat der Partei "die Basis" an.
Warum sitzt Fuellmich in U-Haft?
Der 66-Jährige muss sich seit Ende Januar 2024 wegen Untreue vor dem Landgericht Göttingen verantworten. In dem Prozess geht es um insgesamt 700.000 Euro, die von Konten des sogenannten Corona-Ausschusses auf sein Privatkonto sowie auf ein Konto seiner Ehefrau geflossen sein sollen. Laut Anklage sollen die Eheleute dieses Geld komplett privat verbraucht haben.
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