Prostituierte attackiert: 53-jähriger Freier vor Gericht
Ein Mann aus Northeim muss sich seit Dienstag wegen einer gewaltsamen Attacke auf eine minderjährige Prostituierte vor dem Landgericht Göttingen verantworten.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem 53-Jährigen Vergewaltigung in besonders schwerem Fall und Körperverletzung vor. Der Mann soll im Oktober 2020 die Prostituierte in seine Wohnung in die Innenstadt von Northeim "bestellt" haben. Als sie bezahlt werden wollte, soll der Angeklagte sie mit einem Messer bedroht und gewürgt haben. Zudem soll der Mann versucht haben, ihr mit einem Klebeband die Hände auf dem Rücken zusammen zu binden.
Angeklagter erst nach mehr als zwei Jahren gefasst
Die junge Frau, die zum Tatzeitpunkt 17 Jahre alt war, konnte sich befreien und flüchten. Als die alarmierte Polizei eintraf, war der 53-Jährige bereits geflohen. Bei der Durchsuchung seiner Wohnung entdeckten die Beamten Kleidungsstücke des Opfers sowie Messer und Klebeband. Gegen den Mann wurde Haftbefehl erlassen. Erst mehr als zwei Jahre später - im Dezember 2022 - konnte die Polizei ihn an seinem neuen Wohnort in Hessen festnehmen. Seitdem sitzt der Mann in Untersuchungshaft.
Prozess vor der Jugendkammer
Die Öffentlichkeit wurde zum Prozessauftakt ausgeschlossen. Laut Angaben der Staatsanwaltschaft hatte sich die junge Frau im Internet als Prostituierte angeboten und als 18-Jährige ausgeben. Weil sie tatsächlich zum Tatzeitpunkt minderjährig war, wird der Prozess vor der Jugendkammer des Landgericht Göttingen verhandelt.