Onlinebetrug mit Millionenschaden: Vier Männer angeklagt
Die Staatsanwaltschaft Göttingen hat vier Männer angeklagt. Von einem Callcenter auf Zypern aus sollen sie auf Finanzplattformen Tausende Menschen um ihr Geld gebracht haben. Der Schaden geht in die Millionen.
Die vier Männer im Alter von 26 bis 34 Jahren sollen Investoren vermeintliche Anlageoptionen verkauft, das Geld jedoch für sich behalten haben. Laut Staatsanwaltschaft arbeiteten die Verdächtigen für zwei verschiedene Plattformen, die zusammen mehr als 5,7 Millionen Euro Schaden angerichtet haben. Die Anklage wirft den Beschuldigten gewerbs- und bandenmäßigen Betrug vor.
Anleger um 1,4 Millionen Euro betrogen
Die vier Angeklagten haben nach Angaben der Staatsanwaltschaft Anleger um etwa 1,4 Millionen Euro gebracht. Für einen wesentlich Teil sei ein Mann verantwortlich, der in Montenegro festgenommen worden sei. Das Verfahren gegen ihn soll im Dezember vor dem Landgericht Göttingen starten. Auch für eine weitere Plattform soll der Mann gearbeitet haben. Insgesamt soll der 34-Jährige Anleger um knapp 400.000 Euro betrogen haben. Den vier Angeklagten drohen bis zu zehn Jahre Haft.
Opfer aus Deutschland und angrenzenden Ländern
Nach Angaben der Behörden kamen die Opfer aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und den Niederlanden. Die vier Tatverdächtigen sollen zwischen Juli 2021 und September 2022 zusammen mit weiteren Verdächtigen in einem Callcenter auf Zypern gearbeitet haben. Sie sollen Anlegern gefälschte Angebote gemacht und sie zum Investieren animiert haben. Anschließend seien den Anlegern Kursgewinne vorgetäuscht worden, unter anderem auf eigens dafür angelegten Websites. In der Realität sei das Geld jedoch in ein komplexes Geldwäschenetzwerk geflossen.
Urteil in ähnlichem Fall bereits gefallen
Bereits Anfang des Jahres war in Göttingen ein ähnlicher Fall verhandelt worden. Vier Männer, die für ähnliche angebliche Finanzplattformen arbeiteten, wurden zu Haftstrafen verurteilt - eine davon war zur Bewährung ausgesetzt. Der Schaden allein in Deutschland betrug mehr als 21 Millionen Euro. Laut Staatsanwaltschaft haben die beiden Fälle nichts miteinander zu tun.