Neuer Vergleich: VW muss noch mehr zahlen
Die ursprünglich veranschlagten etwa 600 Millionen US-Dollar reichen nicht aus: Volkswagen muss wegen der Abgas-Affäre in den USA noch tiefer in die Tasche greifen. Der Autobauer aus Wolfsburg zahlt etwa 157,5 Millionen Dollar (146,8 Millionen Euro), um Rechtsstreitigkeiten wegen Verstößen gegen Umweltgesetze mit zehn US-Bundesstaaten beizulegen. Das teilte das Unternehmen am Donnerstag mit.
Vergleich mit Klägern über 20 Milliarden Euro
Der Kompromiss betrifft die US-Staaten Connecticut, Maine, Delaware, Massachusetts, New York, Oregon, Pennsylvania, Vermont, Rhode Island und Washington. VW hatte im September 2015 nach Vorwürfen der US-Umweltbehörden eingeräumt, den Ausstoß des Schadstoffs Stickoxid bei Hunderttausenden Dieselwagen in den USA manipuliert zu haben. Der Hersteller hat sich mit US-Klägern bereits auf Vergleichszahlungen in Höhe von mehr als 20 Milliarden Euro geeinigt.
Beschwerde gegen Razzia in Kanzlei
Unterdessen hat VW Beschwerde gegen die Durchsuchung der Anwaltskanzlei Jones Day eingelegt, die der Konzern mit der Aufklärung des Diesel-Skandals beauftragt hat. Die Kanzlei war im Rahmen einer Razzia der Münchener Staatsanwaltschaft bei VW und Audi durchsucht worden. Die Behörde sucht nach Beteiligten in der Abgas-Affäre. Die Staatsanwaltschaft teilte am Donnerstag mit, wenn der Ermittlungsrichter seinen Beschluss nicht selbst ändere, werde eine Strafkammer des Landgerichts München darüber entscheiden. Das könnte in den nächsten Wochen geschehen. Die Beschwerde allein hindere die Staatsanwaltschaft aber nicht, die beschlagnahmten Unterlagen weiter auszuwerten. VW bestätigte lediglich, Beschwerde eingelegt zu haben.
Wer war an Manipulationen bei Audi beteiligt?
Die Staatsanwaltschaft München II will herausfinden, wer an der manipulierten Abgas-Software bei Audi-Dieselmotoren und an den falschen Versprechen gegenüber Autokäufern in den USA beteiligt war. Sie hat deshalb ein Ermittlungsverfahren gegen Unbekannt wegen des Verdachts des Betruges und der strafbaren Werbung eingeleitet.