Neue Pläne für marodes Baudenkmal in Göttingen
Seit Jahrzehnten steht die Stockleffmühle in Göttingen leer. Bisherige Ideen für das mehr als 400 Jahre alte Gebäude scheiterten am Denkmalschutz. Doch jetzt gibt es neue Pläne für das marode Baudenkmal.
Bauschutt, Stahlseile, Lehmbröckel und ein muffiger Geruch: Der Zustand im Inneren der Stockleffmühle am Leinekanal in Göttingen ist alles andere als einladend. Auf den ersten Blick ist der Zustand des Gebäudes völlig chaotisch, räumt Architekt Bernhard Kilper ein. "Aber wir haben es auf Herz und Nieren geprüft und festgestellt, dass wir mit der Substanz so arbeiten können", sagt der Fachwerkexperte. Die Schäden seien oberflächlich.
Denkmalgerechte Sanierung mit Material aus der Region
Kilper und sein Kollege Josef Weßling haben ein Konzept für das marode Mühlengebäude entwickelt. Es soll denkmalgerecht für die zivilgesellschaftliche Initiative Welthaus umgebaut und erweitert werden. Ein Teil des Gebäudes wurde in den 1960er-Jahren abgerissen. Davon existiert nur noch die Außenmauer aus dem 15. Jahrhundert. Kilper will diesen Gebäudeteil wieder herstellen. Möglichst nachhaltig, als Holzbau, mit Materialien aus der Region.
Denkmalschutz von Anfang an mit einbezogen
Der Architekt hat mit finanzieller Hilfe von Spendern und der Stadt eine Machbarkeitsstudie erarbeitet. Anders als bei früheren Ideen für das Gebäude wurden die Pläne von Anfang an eng mit der Stadt abgestimmt. "Dieses Konzept ist sehr umsetzungsorientiert", sagt Stadtbaurat Frithjof Look. Er ist zuversichtlich, dass es dieses Mal mit der Umsetzung klappt.
4,5 Millionen Euro Kosten, aber das Geld fehlt noch
Rund 4,5 Millionen Euro soll die Sanierung inklusive Anbau kosten. Preissteigerungen sind dabei schon mit eingerechnet. Das Ziel ist, im Frühjahr 2024 mit den Bauarbeiten zu beginnen. Finanziert ist das Projekt aber noch nicht. Während die Initiative Welthaus Spenden sammeln will, bemüht sich die Stadt nun um Fördergelder.