Der Eingang zur Filiale der Modekette New Yorker in der Braunschweiger Fußgängerzone. © picture alliance / dpa | Foto: Florian Kleinschmidt

Nach Tod von Fritz Knapp: Wie geht es weiter mit "New Yorker"?

Stand: 19.11.2024 16:11 Uhr

Der Modehändler "New Yorker" aus Braunschweig trauert nach dem Tod des Gründers Friedrich Knapp. Der Konzern mit rund drei Milliarden Umsatz braucht nun eine Führung. Ein Branchenkenner plädiert für Klarheit.

Nach dem Tod des Braunschweiger Mode-Ketten-Gründers Friedrich Knapp stellen sich viele die Frage nach der Zukunft der Marke "New Yorker". Wer wird den Konzern mit Geschäften in knapp 50 Ländern künftig führen? Knapp habe das Unternehmen bislang allein geführt, erklärt Jörg Nowicki. Er arbeitet für das Branchen-Magazin TextilWirtschaft und hat nach eigenen Angaben viele Male den ehemaligen New-Yorker-Boss interviewt. Seine Nachfolge sei er nie konsequent angegangen.

New-Yorker-Chef Knapp: "70 ist das neue 50"

"Er hat sich lange fit gefühlt," sagt Nowicki, der ihn zu seinem 70. Geburtstag gesprochen habe. "70 ist das neue 50. Ich mache weiter, so lange es mir Spaß macht," zitiert Nowicki Knapp. Das Unternehmen sei sein Leben gewesen. Seit Dezember 2023 ging es Knapp gesundheitlich schlecht. Wie die Braunschweiger Zeitung berichtete, hat sich Knapp dann aus dem operativen Geschäft zurückgezogen. Die Zukunft ohne Knapp werde nicht einfach, so Nowicki: "Er war der Entscheider, er hat bestimmt wo es langgeht."

Ein Blick von einem Berg im Harz ins Tal. © Regionalverband Harz Foto: Klaus George
AUDIO: New Yorker steht nach Tod von Alleinherrscher Knapp vor Nachfolgefrage (18.11.2024) (8 Min)

Wer aus der Familie hat den Hut auf

"New Yorker" müsse sich einigen, wer aus der Familie den Hut auf hat, so Nowicki. Es sähe so aus, dass das seine Tochter Sophie sein wird. Sie hat in China studiert und einen Masterabschluss in Modemarketing erreicht. In den Aufsichtsrat ist Sophie Knapp schon eingezogen. Nowicki: "Sie muss klar entscheiden, wer welche Kompetenzen hat, Entscheidungen zu treffen."

New Yorker und der Online-Handel

Was das Thema Online-Handel angeht, so ist Nowicki gespannt, ob sich ein neues Management dazu hinreißen lässt. Bislang hat Knapp nur auf den stationären Einzelhandel gesetzt und sich vehement gegen ein Geschäft im Internet gewehrt. "New Yorker" hat 1.200 Filialen zwischen Island und Russland. "Ich glaube nicht, dass eine nachfolgende Generation sich trauen wird, das umzuschmeißen."

Weitere Informationen
Friedrich Knapp steht im Eintracht Stadion in Braunschweig. © dpa Foto: Nigel Treblin

Gründer der Modekette "New Yorker": Friedrich Knapp ist tot

Der Unternehmer starb im Alter von 73 Jahren. Vor Jahrzehnten gegründet, hat die Braunschweiger Kette Filialen in 49 Ländern. (15.11.2024) mehr

 

Jederzeit zum Nachhören
Der Braunschweiger Dom von oben. © NDR Foto: Julius Matuschik
8 Min

Nachrichten aus dem Studio Braunschweig

Was in Ihrer Region wichtig ist, hören Sie in dem Mitschnitt der 15:00 Uhr Regional-Nachrichten auf NDR 1 Niedersachsen. 8 Min

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Regional Braunschweig | 18.11.2024 | 15:00 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel

Braunschweig

Mehr Nachrichten aus der Region

Wunderschöner Buchenwaldweg am Ufer des Schweriner Sees © NDR Foto: Alexander Scholz aus Schwerin

Göttinger Waldforscher: Douglasien machen Buchenwälder stabiler

Experten der Universität Göttingen sagen: Ein Mischwald aus Buchen und Douglasien vereint Vielfalt und Wirtschaftlichkeit. mehr

Aktuelle Videos aus Niedersachsen