Nach Millionenschaden: Anklage gegen mutmaßliche Betrüger erhoben
Nach einer internationalen Razzia gegen Cyber-Kriminelle vor einem halben Jahr hat die Staatsanwaltschaft Göttingen Anklage gegen acht Männer erhoben. Sie sollen Investoren hinsichtlich Kapitalanlagen getäuscht haben.
Den Männern im Alter zwischen 30 und 53 Jahren wird vorgeworfen, die verantwortlichen Betreiber von betrügerischen Online-Plattformen für Kapitalanlage-Möglichkeiten gewesen zu sein. Gegen sie wurde vor dem Landgericht Göttingen Anklage wegen gewerbs- und bandenmäßigen Betruges mit Bildung einer kriminellen Vereinigung erhoben. Das teilte die Staatsanwaltschaft am Montag mit. Schon im April 2023 hatte das Innenministerium Niedersachsen den Ermittlungserfolg gegen Cybercrime-Betrüger vermeldet. Damals waren fünf Tatverdächtige festgenommen worden.
Mehr als 5.600 Einzelfälle verzeichnet
Die Beschuldigten sollen Teil einer kriminellen Vereinigung sein, die schwerpunktmäßig aus Bulgarien, Rumänien, Georgien und Israel agiert. Hier hätten sie Callcenter mit einer Vielzahl an Mitarbeitern eingerichtet. Durch die in der Anklageschrift verzeichneten vier Taten mit insgesamt 5.627 Einzelfällen sollen sie allein in Deutschland mehr als 23 Millionen US-Dollar erlangt haben. Für gewerbs- und bandenmäßigen Betrug sieht das Strafgesetzbuch eine Freiheitsstrafe von einem bis zu zehn Jahren vor.