Nach Angriff an Bushaltestelle in Gifhorn: Staatsschutz ermittelt
In Gifhorn ist eine Frau an einer Bushaltestelle von mehreren Männern angegriffen worden. Die mutmaßlichen Täter kamen laut Polizei von einer Gegendemo beim CSD in Wolfsburg. Der Staatsschutz ermittelt.
Laut Polizei war es am Samstagabend zunächst gegen 20 Uhr in einem Linienbus zu einem verbalen Streit zwischen zwei Schwestern und einer Gruppe junger Männer gekommen. Der Streit eskalierte später an einer Bushaltestelle an der Braunschweiger Straße. Ein Video, das derzeit in den sozialen Medien kursiert, zeigt mehrere Tritte gegen eine am Boden liegende Person und das Eingreifen von Polizeibeamten, die in der Nähe waren. Die angegriffene Person sei gegen Kopf und Rumpf getreten worden, teilte ein Polizeisprecher mit. Sie sei leicht verletzt worden.
Tatverdächtige waren zuvor bei CSD-Gegendemonstration
Die Polizei ermittelt im Zusammenhang mit dem Vorfall gegen vier Männer im Alter von 17 bis 24 Jahren sowie gegen eine 38-jährige Frau. Der Staatsschutz prüft nun, ob der Übergriff politische Hintergründe hat. Einige der Beteiligten waren laut Polizei zuvor als Gegendemonstranten beim Christopher Street Day (CSD) in Wolfsburg aufgefallen. Zu der Gegendemo hatten rechte Gruppierungen aufgerufen. 15 Personen der knapp 20-köpfigen Gruppe seien im Anschluss nach Gifhorn gereist. Einsatzkräfte der Polizei hätten die Gruppe zunächst beobachtet, bis diese ihre Zusammenkunft beendete und "auf verschiedenen Wegen die individuelle Heimreise" antrat. Eine Kleingruppe habe dabei den Bus betreten, in dem es zur Auseinandersetzung kam.
Polizei Gifhorn vernimmt erste Zeugen
Hinweise auf eine politisch motivierte Tat gibt es bisher nicht, wie ein Polizeisprecher dem NDR Niedersachsen am Dienstag sagte. Mehrere Medien hatten zuvor über einen möglichen rechtsextremen Hintergrund des Angriffs berichtet. Der Polizeisprecher gab sich optimistisch, dass die Hintergründe aufgeklärt werden. Erste Zeugen seien bereits vernommen worden, weitere Zeugengespräche liefen. Wer das Geschehen am Samstagabend beobachtet hat, soll sich bei der Polizei unter der Telefonnummer (05371) 98 00 melden.