Maroder Wohnkomplex in Göttingen: Stadt ist machtlos

Stand: 11.10.2024 09:30 Uhr

Mehrfach stand dieser Wohnkomplex in Göttingen in den Schlagzeilen: Abgeriegelt während Corona, Großeinsatz der Polizei. Nun ist das Gelände vermüllt, es schimmelt, eine Lösung ist nicht in Sicht.

Hunderte Polizeikräfte durchsuchten im Frühjahr mehrere Wohnungen der Anlage in der Groner Landstraße. Im Zuge dessen vollstreckten die Beamten fünf Haftbefehle. Verantwortliche der Stadt Göttingen gingen anschließend durch den Wohnkomplex, um sich ein Bild von dessen Zustand zu machen. Mit ernüchternden Ergebnissen: Müllberge, Baumängel, fehlender Brandschutz. Doch getan hat sich seitdem wenig, wie eine NDR Niedersachsen Reporterin berichtet.

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Ein vermüllter Hinterhof in einem Wohnkomplex in Göttingen. © Screenshot
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Maroder Wohnkomplex in Göttingen - keine Lösung in Sicht

Der Investor ist pleite und niemand fühlt sich verantwortlich für den Plattenbau. Erst im April räumte die Stadt auf eigene Kosten auf. (10.10.2024) 1 Min

Kein Strom, kein warmes Wasser, Türen fehlen

In vielen Wohnungen gibt es keinen Strom oder kein heißes Wasser, Türen sind kaputt oder fehlen, bei mehreren Familien findet sich schwarzer Schimmel an den Wänden. Die Flure sind offenbar seit Monaten nicht gereinigt worden, seit mehr als einem halben Jahr ist der Fahrstuhl defekt. Bewohner werfen Abfall aus dem Fenster, statt ihn hinunterzutragen - der Innenhof gleicht einer Müllhalde. Die Stadt schätzt, dass rund 700 bis 900 Personen in dem Komplex leben sollen.

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Polizeibeamte stehen vor dem Wohnkomplex Groner Landstraße 9. © Screenshot
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Göttingen: Stadt begutachtet Wohnkomplex mit Polizeischutz

Die Behörden wollen die Wohnqualität in der Brennpunkt-Immobilie an der Groner Landstraße verbessern. Am Vorgehen gibt es Kritik. (09.04.2024) 4 Min

Stadt hofft auf Investoren

Nach dem Einsatz im April hatte die Stadt 32 Tonnen Sperrmüll entsorgt. Außerdem hat sie ein Familienzentrum mit einer Kita und einem Jugendhaus aufgebaut. Um wirklich etwas verbessern zu können, müsste die Stadt die Gebäude aufkaufen und sanieren. Dafür fehle aber das Geld, sagt die Bürgermeisterin Petra Broistedt (SPD). Den Angaben zufolge gehören die meisten Wohnungen einer insolventen Wohnungsgesellschaft, die restlichen seien unter 80 verschiedenen Besitzern aufgeteilt. Die alle an einen Tisch zu bekommen, sei unmöglich, sagt Broistedt. Die Bürgermeisterin hofft, dass sich möglichst schnell ein Investor findet, der die Gebäude saniert.

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Wohnkomplex in Göttingen. Hier findet ein Polizeieinsatz statt. © NDR

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Dieses Thema im Programm:

Hallo Niedersachsen | 10.10.2024 | 19:30 Uhr

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